Mannheim. In der Mannheimer Innenstadt ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Dabei kamen nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Menschen ums Leben, fünf bis zehn Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Fahrer wurde festgenommen und verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, meldet die dpa. Unklar ist bislang, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt. Er sei deutscher Staatsbürger.
Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die Planken gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
Einem dpa-Reporter zufolge waren am Ort des Geschehens Trümmer zu sehen, mindestens eine Person lag demnach abgedeckt unter einer Plane.
Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte ein Polizeisprecher. Angaben zum Fahrer oder zu Hintergründen wurden noch nicht mitgeteilt. Die Polizei bat Menschen, die Innenstadt zu meiden und großräumig zu umfahren.
Im Zusammenhang mit dem Großeinsatz soll eine psychologische Betreuung vor Ort eingerichtet werden. Diese soll die unmittelbar Beteiligten versorgen, wie ein Polizeisprecher in Mannheim mitteilte.
Die Uniklinik Mannheim hat nach eigenen Angaben alles für einen möglichen Massenunfall mit Verletzten vorbereitet. Im Klinikum sei sofort der Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt worden, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
«Verschiebbare Operationen, die noch nicht begonnen hatten, wurden umgehend vom Operationsplan genommen, um zusätzliche Operationskapazitäten zu schaffen», teilte die Uniklinik mit. Es seien auch die Kapazitäten auf den Intensivstationen verstärkt worden.
Die rnv hat den Stadtbahnverkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen eingestellt. Die Linien 1, 2, 3, 4, 4A, 5 5A, 6, 6A und 7 werden großflächig umgeleitet.
In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.
(dpa/lsw/ksc/lg)