„Um Gottes Willen, halt an“. Das waren die Worte des Fahrdienstleiters im Mannheimer Hauptbahnhof am Abend des 1. August 2014, als er erkannte, was gleich passieren würde. Zu diesem Zeitpunkt fuhren ein Güterzug und ein Euro-City aufeinander zu. Es kam zum Zusammenstoß. Seit heute steht der Lokführer des Güterzuges wegen Gefährdung des Bahnverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung in Mannheim vor Gericht. In nackten Zahlen liest sich die Unfall-Bilanz so: 38 der 250 Passagiere des Reisezuges zogen sich zum Teil schwere Verletzungen zu, der Gesamtschaden summiert sich auf 2,5 Millionen Euro. Der Zugverkehr im Mannheimer Hauptbahnhof war nach dem Unglück tagelang beeinträchtigt. Doch der angeklagte Zugführer hüllte sich am heutigen ersten Verhandlungstag in Schweigen.