„Wir haben alles rausgelassen, was wir konnten…“ Ein frustrierter Löwen-Sportchef Oliver Roggisch nach dem Aus im Champions League Achtelfinale gegen den THW Kiel. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Szenen und Stimmen sehen Sie am Anend in RNF Life und im Handballmagazin „7Meter“.
Der THW Kiel findet im deutschen Königsklassen-Duell mit den Rhein-Neckar Löwen zu alter Stärke. Nach großem Kampf zieht der Rekordmeister ins Viertelfinale ein. Die Löwen sind niedergeschlagen.
Im hochspannenden Champions-League-Duell mit den Rhein-Neckar Löwen hat der THW Kiel den nächsten Rückschlag abgewendet und sich ins Viertelfinale der Königsklasse gekämpft. Dank einer Energieleistung siegte der strauchelnde Handball-Rekordmeister am Donnerstag im Rückspiel in Mannheim mit 26:24 (12:12). Nach der 24:25-Pleite im Hinspiel reichte den Kielern der knappe Erfolg zum Sprung in die Runde der besten acht Teams, wo nun der FC Barcelona wartet.
«Wir sind einfach nur froh, dass wir weiter sind», sagte der erleichterte THW-Keeper Niklas Landin. «Wir haben super gekämpft, dann hat es geklappt.» Marko Vujin und Nikola Bylik waren vor lautstarken 10 712 Zuschauern mit je fünf Treffern beste Kieler Werfer. «Wir hatten eine sehr gute Offensive über das ganze Spiel», sagte THW-Coach Alfred Gislason. Für die Löwen war Kim Ekdahl du Rietz mit sechs Treffern am erfolgreichsten. Der Schwede und seine Teamkollegen verließen die Halle aber tief frustriert.
«Man hat gesehen, dass Kiel Respekt hatte», sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid – und stichelte noch gegen den Gegner. «Vor drei, vier Jahren hätten sie sowas nicht nötig gehabt. Diesmal haben sie es nötig gehabt», meinte der Schweizer mit Blick die Personalspielchen der Gäste.
Denn schon vor dem Anpfiff hatte der THW den Deutschen Meister überrascht. Trotz des vom Club angekündigten Fehlens von Kapitän Domagoj Duvnjak und Nationalspieler Steffen Weinhold standen die beiden angeschlagenen Akteure von Beginn an auf der Platte – und brachten die Kieler mit ihren Treffern schnell mit 3:0 in Führung. «Die Mannschaft hat heute Charakter gezeigt. Ich bin sehr glücklich», sagte der am Ende stark erschöpfte Duvnjak.
Sogar den ebenfalls verletzten Abwehrchef Rene Toft Hansen hatte THW-Coach Gislason überraschend aufgeboten, der Däne war seinem Team allerdings nur für kurze Zeit eine Hilfe. Schon nach sechs Minuten bekam er nach einem Foul die Rote Karte und musste vom Feld. Und die Löwen nutzten die anschließende Verunsicherung der Gäste und kamen immer besser ins Spiel.
Angeführt vom gewohnt starken Gudjon Valur Sigurdsson arbeiteten sich die Badener zurück in die Partie und gingen nach 20 Minuten erstmals in Führung. Allerdings schafften es die Gäste zu keiner Zeit, den Vorsprung vorentscheidend auszubauen. Im zweiten Durchgang scheiterten sie immer wieder am überragenden THW-Keeper Niklas Landin – die Kieler wiederum nutzten ihre Gelegenheiten über weite Strecken konsequent aus.
Gislasons Team wehrte sich im Anschluss mit aller Macht gegen das erstmalige Ausscheiden in einem Achtelfinale der Champions League. Die Badener dagegen scheiterten immer wieder an ihren eigenen Nerven – und Landin. (dpa/wg)