Stephan Christen, der Stadionsprecher des SV Waldhof Mannheim, ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Damit übernimmt er die Verantwortung für den Eklat gestern Abend im Carl-Benz Stadion. Wie Christen in einer Mitteilung des Vereins mitteilt, sei ihm im Rahmen des Pokalspiels gegen den 1. FC Nürnberg ein Fehler unterlaufen, der nach 29 Jahren Tätigkeit als Stadionsprecher so nicht passieren dürfe. Bei der Widmung der Mannschaftsaufstellung habe er einer verstorbenen Person gedacht, die der rechten Szene angehörte. Hierbei handelte es sich um den bekannten Neonazi Christian Hehl, dessen Konterfei eine Gruppe von Fans auf einem Banner zeigte. Die Person und die Hintergründe seien ihm persönlich nicht bekannt gewesen, so Christen. Dieses tue ihm von Herzen leid. Er übernehme die alleinige Verantwortung und trete aus freien Stücken zurück. Er distanziere sich hiermit persönlich und ausdrücklich von jedem rechten Gedankengut.
Bereits am späten Dienstag Abend hatte der SV Waldhof mit einer Erklärung Stellung bezogen zu den Vorkommnissen im Stadion. Darin distanzierte sich der Club von rechtsradikalem Gedankengut. Und: Christens Aktion sei nicht mit den Verantwortlichen des SV Waldhof Mannheim abgesprochen gewesen. In den Sozialen Medien wird der Eklat heftig diskutiert. Und auch in der Politik. Im Lauf des Tages äußerten die Mannheimer Gemeinderatsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen, CDU und LI.PAR.Tie großes Unverständnis, wie auch die Landtagsabgeordneten Elke Zimmer und Dr. Susanne Aschhoff. Alle fordern eine gründliche Aufarbeitung.
Wolfgang Grünwald tut das auch. Hier ist sein Kommentar.