„Leichte Exotik, gemäßigte Verwendung moderner Mittel – ein vollwertiger Treffer auf dem Gebiet der heiteren Oper“ – schwärmte die Kritik 1923 nach der Uraufführung von der „Heiligen Ente“, einer ziemlich gewitzten Märchengeschichte aus China.
Ihr Komponist, der gebürtige Wiener Hans Gal, zählte zu den Stars der deutschsprachigen Musik-Szene der Zwischenkriegszeit. Doch dann kam der Krieg und Gal floh als Jude vor den Nazis nach England. Und obwohl er verehrt und vielfach ausgezeichnet wurde, ist Hans Gal bis heute ein Vergessener. Das Theater und Orchester Heidelberg, bekannt für seine musikalischen Ausgrabungen, bringt Gal und seine „Heilige Ente“ nun endlich wieder auf die Bühne, als erste große szenische Inszenierung – nach exakt 100 Jahren seit ihrer Premiere. Und wir bringen sie heute ins TV, nicht ganz zufällig am 25. Oktober – dem Weltoperntag.