Vor 85 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten die Synagogen. Sie brannten in Baden, Württemberg und Hohenzollern genauso wie im gesamten Deutschen Reich. Der 9. November ist der Tag, an dem jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand gesetzt wurden.
Es ist der Tag, an dem Tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Die Reichspogromnacht wurde zum Signal zum größten Völkermord in der Geschichte.
RNF zeigt in Zusammenarbeit mit dem Marchivum Mannheim zwei eindrucksvolle Dokumentationen mit mahnender Erinnerung an den Nationalsozialismus und seine Opfer:
Bunkergeschichten „Was hat das mit mir zu tun?“
In der Hauptinszenierung der Ausstellung „Was hat das mit mir zu tun“ stehen unter anderem drei von RNF filmisch umgesetzte Zeitintervalle über Bunker in Mannheim im Mittelpunkt. Herausgekommen sind sehr bewegende Filmprojektionen, die großen Wert auf eine atmosphärische Darstellung und die Einbettung von biografischen Erfahrungen legen.
„Die Köchin des Kommandanten – zwei Wege nach Auschwitz“
1942 begegnen sich im KZ Auschwitz zwei ungleiche Menschen: Rudolf Höß (1901–1947), Herr über Leben und Tod von Millionen, und Sophie Stippel (1892–1985), als seine Köchin im Sklavenstand.
Beide kennen sich aus ihrer Jugend in Mannheim. Beide schlagen auf der Suche nach Halt in Krisenzeiten höchst unterschiedliche Wege ein. Rudolf Höß macht in völkischen Bünden und dann in der SS Karriere. Sophie Stippel ist als Zeugin Jehovas seit April 1938 in Konzentrationslagern inhaftiert. Der Dokumentarfilm des Mannheimer Marchivum begleitet den Enkel von Sophie Stippel, Gerald Sander, bei der Spurensuche und erzählt die Lebensgeschichten der Protagonisten. Die parallele Darstellung der Lebenswege ermöglicht einen außergewöhnlichen Blick auf die Täter- und die Opferseite im NS-Staat.