Von der aktuell in China um sich greifenden Corona-Welle ist auch die Mannheimer Partnerstadt Qingdao betroffen. Wie „Shanghai Daily“ auf Twitter berichtet, infizieren sich Hochrechnungen zufolge in der Stadt täglich etwa 500.000 Menschen mit dem Virus.
Qingdao hat aktuell etwa neun Millionen Einwohner. In den kommenden beiden Tagen könne die Zahl noch um zehn Prozent steigen, dann erwarte man den Höhepunkt des Ausbruchs erreicht zu haben, schreibt das regierungsnahe Blatt unter Berufung auf den Leiter der örtlichen Gesundheitskommission. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Mitarbeit auf, um die Kurve abzuflachen und einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern.
Behördenangaben zufolge läuft ganz China auf den Höhepunkt der Welle innerhalb der kommenden Woche zu. Angaben zu Todesfällen, die in Zusammenhang mit der Pandemie stehen, gibt es keine. Der abrupte Wechsel der Corona-Politik Chinas vor zwei Wochen von einer harten Lockdown-Strategie hin zu einer weitgehenden Öffnung des öffentlichen Lebens hat zu einer Explosion der Ansteckungszahlen geführt.
Schätzungen zufolge, die offiziell unbestätigt blieben, hätten sich in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Allein am Dienstag dieser Woche hätten sich landesweit 37 Millionen Menschen angesteckt. Diese Zahl soll aus Notizen eines Treffens der nationalen Gesundheitskommission am Mittwoch stammen, die in sozialen Medien kursieren. Krankenhäuser seien überfüllt, heißt es in Berichten der Nachrichtenagenturen, und es gibt auch Meldungen über ausgelastete Krematorien. (rk mit Material von dpa/Bild: Archiv RNF)