Mannheim/Berlin. Die Vorfreude bei Patrick Groetzki ist groß. Und sie mischt sich mit ein bisschen Stolz. «Dass wir jetzt ein Topspiel bestreiten, haben wir uns erarbeitet», sagt der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen vor der Begegnung am Sonntag (15.00 Uhr/Dyn) bei den Füchsen Berlin. Beide Clubs stehen mit 8:2-Punkten in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga.
Den Vizemeister aus der Hauptstadt hatte man auch in dieser Saison oben in der Tabelle erwartet, die Löwen nach dem enttäuschenden zwölften Rang in der zurückliegenden Spielzeit eher weniger. Mit Heimsiegen über Rekordmeister THW Kiel und Europapokalstarter MT Melsungen setzten die Mannheimer aber schon zwei Ausrufezeichen. Nun allerdings steht in Berlin eine große Auswärtsaufgabe an.
Appelgren hält gegen Hamburg den Sieg fest
«Die Füchse sind ein unangenehmer Gegner, aber auch nicht unschlagbar», sagt Torwart Mikael Appelgren, der zuletzt beim 30:27 über den HSV Hamburg zum Matchwinner wurde. In der umkämpften Schlussphase hielt der Schwede den Sieg fest. Ohnehin kann sich der zweifache Meister und Pokalsieger auf seine Keeper verlassen. Nationaltorwart David Späth befindet sich in Weltklasse-Form, Teamkollege Juri Knorr adelte ihn unlängst als «momentan besten Torwart der Bundesliga».
Der Aufschwung ist aber nicht allein mit den Torhütern zu erklären, sondern auch mit den Zugängen. Der von Trainer Sebastian Hinze geforderte Hochgeschwindigkeits-Handball lässt sich mit den neuen Rückraumspielern Sebastian Heymann und Ivan Martinovic hervorragend umsetzen.
Neuzugänge bringen mehr Torgefahr
Weshalb die Nordbadener nun genau das zeigen, was der neue Sportchef Uwe Gensheimer vor der Saison den «Löwen-Handball» nannte: aggressiv verteidigen, schnell nach vorn spielen.
Heymann und der Kroate Martinovic haben bislang 56 Treffer in fünf Spielen erzielt. Die Mannheimer strahlen in dieser Saison deutlich mehr Torgefahr aus dem Rückraum aus. «Wir haben richtig Qualität dazubekommen», sagt Groetzki über das Duo, von dem auch Spielmacher Knorr extrem profitiert.
In der vergangenen Saison lastete sehr viel Verantwortung auf den Schultern des 24-Jährigen, der das Spiel lenken, Tore erzielen und die Mitspieler in Szene setzen sollte. Jetzt aber hat er im Rückraum Leute neben sich, die auch für ihn spielen.
«Ivan ist für Juri ein Segen, weil er immer zwei Männer auf sich zieht und im richtigen Moment weiterspielt. Gleiches gilt für Sebastian, der immer nur als Shooter gesehen wird. Aber das wird ihm nicht gerecht», sagt Rechtsaußen Groetzki und meint mit Blick auf das Rückraum-Trio: «Jeder von ihnen kann ein Spiel entscheiden. Das macht es für die Gegner schwieriger.»