Im Zusammenhang mit einer Razzia gegen Mitglieder der verbotenen Vereinigung „Kalifatsstaat“ hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag zehn Objekt durchsuchen lassen. Diese befinden sich nach Auskunft eines Sprechers in Mannheim, Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) und im hessischen Viernheim. Treffen der Vereinigung hätten mutmaßlich unter anderem in Weinheim
stattgefunden. Dorthin seien auch Menschen aus Viernheim gekommen, erklärte der Sprecher die grenzüberschreitende Zuständigkeit. Festgenommen worden sei hier niemand, teilte er weiter mit. Es geht um den Verdacht des Verstoßes gegen ein Vereinigungsverbot. Von dem Karlsruher Ermittlungsverfahren sind acht Beschuldigte betroffen. Die heutige Durchsuchungsaktion der Behörden lief in sechs Bundesländern unter Federführung des Landeskriminalamts (LKA) Rheinland-Pfalz. Die Polizisten stellten Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen wie Säbel sowie zahlreiche Datenspeicher und Hunderttausende Euro sicher.
Beim „Kalifatsstaat“ handelt es sich um eine islamistische Vereinigung, die von einem selbsternannten „Kalifen von Köln“ geführt wird. Sie hat den Ermittlern zufolge das Ziel, einen islamischen Staat unter Ablehnung demokratischer und rechtsstaatlicher Grundsätze auf der Grundlage des Korans als Verfassung und der Scharia als allein geltenden Rechts einzurichten. Die Vereinigung wurde 2001 vom Bundesinnenministerium verboten. (mho/dpa)