Fr, 12.04.2024 , 08:02 Uhr

Mannheim: Urteil im Prozess um Schmuggel von 450 Kilo Marihuana erwartet

Der Angeklagte soll 2020 Hunderte Kilogramm Marihuana nach Mannheim gebracht haben. Die Ermittler kamen ihm erst zwei Jahre später über verschlüsselte Chat-Nachrichten auf die Schliche.

Mannheim. Im Verfahren gegen einen heute 36-Jährigen wegen der illegalen Einfuhr von 450 Kilogramm Marihuana wird am Freitag (9.00 Uhr) am Landgericht Mannheim ein Urteil erwartet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Mann im Jahr 2020 mehrfach größere Mengen Marihuana von Spanien über Frankreich nach Mannheim geschmuggelt haben, insgesamt rund 450 Kilogramm. Dies sei in Lastwagen geschehen. Laut Staatsanwaltschaft geht es um einen Gesamtwert von rund 1,9 Millionen Euro.

Die Ermittlungsbehörden seien auf den Mann durch die Auswertung von verschlüsselten Chatnachrichten der Software Encrochat aufmerksam geworden. Der Angeklagte wurde demnach im Jahr 2022 auf Basis eines europäischen Haftbefehls in Spanien festgenommen und nach Deutschland überstellt. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Dem Angeklagten droht nach dem neuen Cannabis-Gesetz bis zu 15 Jahre Haft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die Polizei in den Niederlanden und in Frankreich hatte 2020 die Software der Firma Encrochat geknackt und anschließend Millionen geheimer Chat-Nachrichten von Kriminellen abgeschöpft. Encrochat war ein verschlüsseltes Kommunikationssystem, mit dem Kriminelle Straftaten wie Drogengeschäfte, Mordanschläge, Überfälle und Geldwäsche organisierten. Den Nutzern hatte Encrochat perfekte Anonymität garantiert, die Mobiltelefone sollten nicht abzuhören und nicht zu verfolgen sein. (dpa)

Drogen landgericht Mannheim

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