Mi, 09.10.2024 , 10:57 Uhr

Mannheim: Universität stellt sich der Vergangenheit - Buch über 81 Opfer der NS-Verfolgung an Handelshochschule erscheint

Mannheim. Ein Sammelband mit Schicksalen von 81 in der NS-Zeit verfolgten Menschen an der Handelshochschule Mannheim erscheint am Dienstag, 22. Oktober. Wie die Universität Mannheim mitteilte, waren diese Menschen Lehrende, Studierende, Angestellte oder Ehrenwürdenträger an der Vorgängerinstitution der heutigen Universität.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung am 22. Oktober um 18 Uhr im Fuchs-Festsaal (O 138) im Ostflügel des Schlosses stellt die Universität das Buch und seine Entstehungsgeschichte vor. Dabei sind auch die Herausgeberinnen Prof. Dr. Angela Borgstedt, Historikerin und Leiterin der „Forschungsstelle Widerstand“, und Dr. Sandra Eichfelder, Geschäftsführerin Universitätsarchiv. Bei einer Podiumsdiskussion berichten zwei Studierende und zwei Teilnehmende von ihrer Arbeit am Buch.

Hochschule wurde nach Machtergreifung „rasch auf Linie gebracht“ 

Die Verfolgung durch das NS-Regime machte auch vor den Wissenschaftseinrichtungen der damaligen Zeit nicht Halt, hieß es in einer Mitteilung. Gleichschaltung, Säuberung und nationalsozialistische Ausrichtung – auch die Handelshochschule Mannheim sei nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 rasch und vollständig auf Linie gebracht worden. Welche Folgen hatte die „Machtergreifung“ Hitlers für jene Lehrenden und Studierenden an der Handelshochschule Mannheim, die den Machthabern politisch missliebig oder nach deren rassenideologischer Definition „Juden“ waren? Sie alle hatten einmal voller Erwartung, Vorfreude und Zukunftshoffnung ihre Lehrtätigkeit oder ihr Studium aufgenommen und sahen nun all ihre Pläne und Ziele zerstört, hieß es weiter. Einzelne Namen, wie der des Psychologen Otto Selz, sind heute noch bekannt. Nach ihm ist eine Straße und das psychotherapeutische Institut der Universität Mannheim benannt. Die meisten anderen waren uns bisher unbekannte Lehrende, Promovierende und Studierende. Alle hatten nach Angaben der Universität gemeinsam: Ihre Lebensträume zerbrachen, ihre Lebenswege kamen zum plötzlichen Stillstand, ihre Leben wurden zerstört.

Universität Mannheim arbeitet Vergangenheit auf

Wie viele Menschen waren betroffen? Was ist aus ihnen geworden? Was genau ist passiert? Mehr als 90 Jahre später stellt sich die Universität Mannheim der Vergangenheit und untersucht die Rolle der damaligen Handelshochschule während des NS-Regimes. 81 Biografien wurden in einem vom Rektorat der Universität Mannheim geförderten Projekt gemeinsam von 33 regulären Studierenden sowie Teilnehmenden des Gasthörendenstudiums recherchiert, in einem Gedenkbuch aufbereitet und zusammengefasst. (dls)

Mannheim nationalsozialismus universität

Das könnte Dich auch interessieren

13.11.2024 Mannheim: Universität Mannheim laut renommiertem „Shanghai-Ranking“ erneut in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften spitze Mannheim. Die Universität Mannheim hat sich auch 2024 im renommierten „Global Ranking of Academic Subjects“ des Shanghai-Rankings in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erfolgreich positioniert. Insbesondere in den Fächern Politik- und Kommunikationswissenschaft zähle die Universität seit sieben Jahren konstant zu den besten 50 weltweit, hieß es in einer Mitteilung. Die diesjährigen Ergebnisse verdeutlichten einmal mehr die hohe 28.12.2023 Mannheim: Das "Wort des Jahres" 2023 lautet "Krisenmodus" Mannheim. Alle Jahre wieder schlägt sich der Zeitgeist in unserem Wortschatz nieder. Ab Ende Dezember macht sich dann Petra Storjohann ihren Reim darauf, welche neuen Wortschöpfungen es wert und wichtig sind, Eingang in das Neologismen-Wörterbuch zu finden. Dieses Online-Lexikon wird am Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim Jahr für Jahr um 100 neue Wörter 12.12.2024 Mannheim: Verlegerin und Buchhändlerin Barbara Waldkirch erhält Bloomaulorden Mannheim. Der 55. Bloomaulorden wird an die Mannheimer Verlegerin und Buchhändlerin Barbara Waldkirch verliehen. Waldkirch soll die als höchste bürgerschaftliche geltende Auszeichnung in der Quadratestadt am Fasnachtssonntag erhalten. Die Verleihung ist nach einem Gastspiel im Oststadt-Theater wieder im Nationaltheater – umbaubedingt allerdings nicht im Stammhaus am Goetheplatz, sondern im OPAL, der Oper am Luisenpark. Waldkirch 13.11.2024 Heidelberg: Heidelberg laut Ranking Top-Standort für Studierende in Europa Heidelberg. Der Standort Heidelberg ist vom internationalen Netzwerk „The Campus Advisor“ als zweitbeste Studierendenstadt Europas nach Prag ausgezeichnet worden. Das teilte die SRH Universität mit Standort in Heidelberg mit. Die Stadt biete ein breites Angebot an Bildungseinrichtungen für Studierende aus aller Welt und zeichne sich zudem durch außergewöhnlich gute Lebensqualität aus, hieß es in einer