Mi, 20.09.2023 , 12:32 Uhr

Mannheim: SPD in der Neckarstadt sieht nach Ende des ALTER Zusammenhalt in Gefahr

Mannheim. Die SPD Neckarstadt-Ost und West sehen nach Ende des ALTER auf dem Alten Messplatz in Mannheim den Zusammenhalt in der Stadt in Gefahr. Die Ortsvereine fordern eine schnelle pragmatische Zwischenlösung und eine institutionelle Förderung für die Veranstalter POW e.V.

“Die Situation ist brandgefährlich. POW e.V. hat sich hier um zahlreiche soziale Bedürfnisse und Probleme gekümmert, für die die Stadt eine Lösung finden muss“, teilte Kai-Uwe Herrenkind, SPD Ortsvereinsvorsitzender in der Neckarstadt-West, mit. Um sicherzustellen, dass sich die Situation auf der Fläche mit dem Rückzug des ALTER nicht verschlimmert, solle die Stadt gewährleisten, dass weiterhin ein Sozialarbeiter vor Ort bleibt. Außerdem fordere die SPD den Umzug der Pumptrack, Miniramp und Tischtennisplatten auf den alten Messplatz und die Prüfung der Nutzung des Platzhauses als Interimslösung für den Sportgeräteverleih bis zum Beginn des Nachfolgeprojekts. Des Weiteren müsse die Stadt glaubhaft versichern, POW e.V. in die Entwicklung des Zwischenplatzes zwischen Forum Deutscher Sprache und Nachfolgeprojekt einzubeziehen.

ALTER stehe seit 2018 für Sport, Kultur, Bildung und Begegnung, hieß es in einer Mitteilung. Niederschwellig und ohne Konsumzwang seien auf der einst brach liegenden Fläche am alten Messplatz dank dem erfolgreichen und preisgekrönten Projekt unterschiedlichste Menschen aus allen Teilen Mannheims zusammengekommen. Mit seiner Offenheit und Vielfalt habe es sich hier um einen Ort gelebter Demokratie und Verständigung gehandelt.

ALTER sei zudem für viele Bewohnende in der Neckarstadt und darüber hinaus ein Stück Heimat geworden. Dort begegneten sich unterschiedlichste Menschen, Nachbarschaften seien erlebbar und Freundschaften entstanden. „Ein beispielhaftes integratives Projekt, von denen wir mehr in unserer Stadt brauchen”, sagte Dennis Ewert, SPD- Ortsvereinsvorsitzender in der Neckarstadt-Ost über die Arbeit des POW e.V. auf der Fläche. Nach dem abrupten Ende sei eine schnelle, pragmatische Zwischenlösung notwendig und darüber hinaus die Anerkennung des Nachfolgeprojekts als wertvolle Institution mit gesicherter öffentlicher Finanzierung.

Es sei bewundernswert, was ehrenamtlich engagierte Menschen am alten Messplatz auf die Beine gestellt haben und verständlich, dass jedes Engagement seine Grenze hat. POW e.V. betreute die Fläche mit breitem Kulturangebot, Getränkeverkauf und Geräteverleih ehrenamtlich. Darüber hinaus finanzierte der Verein eine Sozialarbeiterstelle in Teilzeit, um das Zusammenleben auf dem Platz zu moderieren.

Ende August war bekannt geworden, dass das ALTER nach sechs Jahren der Zwischennutzung endet. Die Veranstalter hatten damals mitgeteilt, nicht mehr in der Lage zu sein, die Fläche ehrenamtlich und ohne zugesicherte Mittel weiter zu betreiben.

(dls)

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