Mannheim. In ihrem ersten Studioalbum seit dem Ausstieg von Xavier Naidoo singen die Söhne Mannheims vom Frieden. Die Band will nichts weniger, als ihren Fans einen moralischen «Kompass» zu vermitteln – so der Titel des siebten Albums. Mitgründer Xavier Naidoo war 2017 aus der Band ausgeschieden. Der Sänger fiel einige Jahre mit Äußerungen auf, die antisemitische Chiffren oder «Reichsbürger»-Gedankengut enthalten. 2022 distanzierte er sich davon.
Das neue Album der Söhne Mannheims mit 16 Liedern kommt nun an diesem Freitag heraus. Das multikulturelle Kollektiv mit Wurzeln in Simbabwe, Jamaika, Ghana, Ägypten, Italien, Polen, Spanien und Deutschland mixt mit mehrstimmigen Gesang Soul, Pop und Hip Hop zu einem einzigartigen Sound. Die Studio- und Live-Aufnahmen erreichten mehrfach Gold- und Platinstatus in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erstmals ist mit Clara Louise eine Frau dabei. Die in Österreich lebende Sängerin und Lyrikerin singt mit den Söhne-Sängern Dominic Sanz und Michael Klimas ein «Duett zu dritt». Als neuer Gitarrist ist Thilo Zirr, Absolvent der Mannheimer Popakademie und Schüler des Söhne-Veterans Kosho, dazugestoßen.
Insbesondere in der Single «New Fire» fordern die zehn derzeit aktiven Musiker Engagement für den Frieden. Michael Klimas und Karim Amun singen in der zweiten Strophe: «Was hat unsere Welt verändert? Nicht der Zynismus, sondern Utopien! Lass‘ mal Unmögliches möglich machen – so wie Gandhi und Martin Luther King.» Die Söhne legen der krisengeschüttelten Gesellschaft nahe: «Warum sollten wir nicht hoffen, auch wenn’s grad hoffnungslos erscheint? Warum nicht an das Gute glauben, dass Liebe stärker ist als jeder Feind?»
Ihr letztes Studioalbum namens «MannHeim» aus dem Jahr 2017 war wegen eines Songs über Volksvertreter als «Marionetten» in die Kritik geraten. Im selben Jahr verließ Xavier Naidoo die Band.
Das neue Album der Söhne Mannheims wurde nun auch von der Pandemie beeinflusst. Das erste Lied mit dem Titel «Moral» wurde unter den schwierigen Corona-Bedingungen produziert. Darin werden Armut, Hunger, Umweltzerstörung gegeißelt – und zugleich die Apathie jener Menschen, die nichts dagegen unternehmen.
Die Söhne gehen erstmals seit der Pandemie auch wieder auf Tour unter anderem mit Auftritten im rheinischen Euskirchen (30. September 2023), in Wendlingen bei Stuttgart (5. Oktober), Zürich (26. Oktober), Hannover (11. November), im sächsischen Stollberg (19. Januar 2024) und in Kreuztal in Nordrhein-Westfalen (20. Januar). (dpa)