Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis. Die Staatsanwaltschaft Mannheim, das Landeskriminalamt und die Zollfahndung haben einen Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität gemeldet. Das Landgericht Mannheim habe einen 33-Jährigen bereits am 25. April wegen Drogenhandels zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und vier Monaten verurteilt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Freitag. Während des Gerichtsverfahrens habe der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Der Mann sei Teil einer Gruppierung, die Rauschgift aus Spanien, Mexiko, Deutschland und den Niederlanden gekauft und unter anderem im Rhein-Neckar-Kreis, Mannheim und Heidelberg verkauft habe.
Zur Tatausführung habe die Gruppierung verschlüsselte Messenger-Dienste genutzt. Im Zuge der Auswertungen von mehreren 10 000 Nachrichten konnte der 33-jährige Deutsche identifiziert werden. Er habe zwischen September 2020 und März 2021 den Messenger-Dienst SkyECC genutzt. Während dieses Zeitraums habe er mit rund 100 Kilogramm Kokain, mehreren Kilogramm Heroin, etwa 30 Kilogramm Crystal Meth, etwa 1,4 Tonnen Cannabis gehandelt und sei im Besitz von halbautomatischen Schusswaffen gewesen.
Bereits im Frühjahr 2021 sei der Mann nach Spanien geflüchtet, als bekannt wurde, dass Sicherheitsbehörden den Messenger-Dienst entschlüsselt hatten. Aufgrund eines europäischen Haftbefehls wurde der Tatverdächtige im Juni 2023 in Spanien festgenommen und anschließend nach Deutschland ausgeliefert.
Die Behörden ermittelten seit Frühjahr 2020 in dem Fall, hieß es in einer Mitteilung. Einige seiner Komplizen seien bereits zuvor wegen Straftaten verurteilt worden, die sie mithilfe des Messenger-Dienstes Encro-Chat begangen hatten. Sie erhielten ebenfalls mehrjährige Haftstrafen. (pol/dls)