Um ohne Störung schlafen zu können, soll eine Frau in einem Mannheimer Krankenhaus das Sauerstoffgerät einer Mitpatientin abgeschaltet und diese dadurch in Lebensgefahr gebracht haben. Der mutmaßlichen Täterin wird nun ab Freitag (9.00 Uhr) unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes vor dem Landgericht Mannheim der Prozess gemacht. Sechs weitere Verhandlungstage wurden bis Anfang Oktober bereits angesetzt. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft. Das Opfer, eine damals 79-Jährige, wurde im November vergangenen Jahres wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes und einer Corona-Erkrankung behandelt. Sie wurde mit Hilfe einer Gesichtsmaske beatmet – auf diese war sie laut Anklage angewiesen. Die Frau habe sich jedoch mehrfach selbst die Maske abgesetzt, woraufhin es jedes Mal einen Alarmton gegeben habe, den das Pflegepersonal manuell abstellte, so die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, das Sauerstoffgerät ihrer Bettnachbarin ausgeschaltet zu haben. Obwohl Ärzte die damals 72-Jährige darauf hingewiesen hätten, dass durch das Abschalten der Maschine Lebensgefahr bestehe, soll die Seniorin es später wieder getan haben. Als das erneute Abschalten des Geräts entdeckt wurde, sei die 79-Jährige nicht mehr ansprechbar gewesen. Sie habe auf die Intensivstation verlegt werden müssen. Die Frau starb laut Anklage gut zweieinhalb Wochen später aufgrund von Multiorganversagen. Das Abschalten des Geräts durch die Angeklagte sei dafür aber nicht die Ursache gewesen.