Mannheim (dpa) – Ein Regionalexpress hat während der Fahrt zwischen Mannheim und Heidelberg eine Tür verloren. Es sei zu «einem Vorfall mit einem abgetrennten Türflügel» auf Höhe der Haltestelle Mannheim Arena/Maimarkt gekommen, bestätigte eine Sprecherin des zuständigen Unternehmens SWEG. Durch den Störfall seien keine Menschen zu Schaden gekommen. Der Zug sei von Mannheim nach Heilbronn unterwegs gewesen. Zuvor hatte die «Rhein-Neckar-Zeitung» berichtet.
Weitere Details zu dem Vorfall am Sonntag nannte das Unternehmen unter Verweis auf aktuelle Ermittlungen zunächst nicht. Die SWEG äußerte sich auch nicht zu einer möglichen Ursache für den Verlust der Tür. Das Unternehmen erwartet demnach keine Beeinträchtigungen des eigenen Zugverkehrs.
Die Bundespolizei bestätigte, dass nach dem Vorfall bei einem außerplanmäßigen Halt in Mannheim-Seckenheim 130 Passagiere die Bahn verlassen mussten. Der Zug befinde sich nun in einer Werkstatt in Pforzheim.
Wie schnell die Bahn während des Vorfalls gefahren sei, werde im Moment noch untersucht, sagte eine Sprecherin. In dem Abschnitt hätte der Zug 160 Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Die Ermittler hoffen noch auf weitere Zeugenaussagen.
Ein Video im Internet soll den Vorfall zeigen. Darauf sieht man den Blick aus einem fahrenden Zug. Statt einer Tür ist nur eine Türöffnung zu sehen. Es rauscht laut, draußen ziehen Güterzüge vorbei.
Ein Foto im Netz zeigt zudem den Türflügel neben einer umgefallenen beschädigten Mülltonne, wie die Sprecherin der Bundespolizei bestätigte. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Türflügel während der Fahrt an einer Haltestelle vorbei abfiel und den Mülleimer auf dem Bahnsteig traf.
Nach dem Vorfall erwartet die SWEG keine Beeinträchtigungen des eigenen Zugverkehrs. «Die Zugflotte für das Stuttgarter Netz/Neckartal besteht aus insgesamt 54 Fahrzeugen dieses Typs», sagte die Sprecherin. Bei dem betroffenen Zug handele es sich um ein Triebfahrzeug des Typs Talent 2 vom Hersteller Alstom, ehemals Bombardier.
«Das schadhafte Fahrzeug wird gegenwärtig untersucht, um Rückschlüsse auf die Hintergründe des Vorfalls ziehen zu können», hieß es weiter. «Erst nach Abschluss dieser Untersuchung können Aussagen über etwaige weitere erforderliche Maßnahmen getroffen werden.»
Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) ist ein öffentliches Verkehrsunternehmen. Die Gesellschafter sind nach eigenen Angaben das Land Baden-Württemberg (95 Prozent) sowie der Landkreis Sigmaringen und der Zollernalbkreis (jeweils 2,5 Prozent).