Mannheim. Um an den getöteten Polizisten Rouven Laur zu erinnern, hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den 31. Mai als Gedenktag festgelegt. An diesem Tag dieses Jahres wurde Rouven Laur am Mannheimer Marktplatz von einem Afghanen mit einem Messer attackiert und tödlich verletzt.
„Wir werden Rouven Laur niemals vergessen. Von Politik und Gesellschaft erwarten wir, dass sie den Rechtsstaat und seine Amtsträgerinnen und Amtsträger stärker unterstützen, um unsere Demokratie umfassend zu schützen“, erklärte Thomas Mohr, Mannheimer Vorsitzende der GdP.
Mohr: Bei schweren Straftaten sollten Geflüchtete Bleiberecht verlieren
Der tragische Mord an Rouven Laur vor zwei Monaten habe das Bewusstsein für die Gefahren und Risiken im Polizeidienst geschärft. Das Gewalt- und Risikopotential habe sich merklich verändert, und die Polizei müsse jederzeit darauf vorbereitet sein. Diese Erkenntnis müsse jedoch auch in der Gesellschaft ankommen, hieß es in einer Mitteilung.
Mohr forderte eine offene und ehrliche Debatte über die Gewalt- und Bedrohungslage für Demokratie und Rechtsstaat. „Es sei wichtig, dass diejenigen, die in Deutschland Schutz suchen, das Bleiberecht verlieren müssen, wenn sie Straftaten begehen, Menschen schwer verletzen oder gar töten“, sagte Mohr.
Zudem müsse die Arbeitsbelastung im Dienst sowie die oftmals widrigen Arbeitsbedingungen thematisiert werden. Angesichts der zunehmenden Gewalt gegen die Polizei sei es nicht verwunderlich, dass der Umgangston in der Gesellschaft rauer werde.
„Der Rechtsstaat hat sich in der Vergangenheit zu schwach gezeigt. Dies ist kein spezifisch baden-württembergisches Problem und betrifft nicht nur die Polizei, sondern den gesamten öffentlichen Dienst“, so Mohr weiter.
Gedenktag soll Politik an Aufgabe erinnern, Polizei, Demokratie und Rechtsstaat zu schützen
Der Mord an Rouven Laur habe zu einem breiten gesellschaftlichen und politischen Aufschrei geführt. „Wir fordern die Politik auf, die Debatte wieder aufzunehmen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Polizistinnen und Polizisten, die Demokratie und den Rechtsstaat bestmöglich zu schützen. Gerade am Gedenktag werden wir die Politik daran erinnern!“, kündigte Mohr an.
Gedenkabzeichen für alle Polizisten bundesweit erhältlich
Das Gedenkabzeichen für Rouven Laur werde aufgrund der großen Anteilnahme und Nachfrage ab sofort bundesweit für alle Polizeibeschäftigten der Länder erhältlich sein und über die GdP-Landesbezirke verteilt. Die Erstauflage von 500 Stück war zunächst für die Polizeibeschäftigten des Polizeipräsidiums Mannheim vorgesehen.
Seit Freitag sei das Gedenkabzeichen im Großformat drei auf zwei Meter am Gebäude der GdP Presse- und Geschäftsstelle in Mannheim zu sehen. „Ich habe es gerne veranlasst, dass es dort dauerhaft zum Gedenken verbleibt“, erklärte Mohr abschließend.
Tödlicher Angriff am Marktplatz
Am 31. Mai hatte ein 25-jähriger Afghane auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Männer bei einer islamkritischen Veranstaltung mit einem Messer verletzt, der 29-jährige Polizist Rouven Laur starb zwei Tage später an seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter schoss den Angreifer nieder. Nachdem der 25-Jährige aufgrund seiner Verletzungen im Krankenhaus behandelt wurde, sitzt er mittlerweile im Gefängnis.
(pol/dls)