Mannheim. Die Gewerkschaft IG BAU Nordbaden warnt Beschäftigte in der Landwirtschaft vor einer Parkinson-Gefahr durch Pestizide. Nun gebe es eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, hieß es in einer Mitteilung. „Wer in Mannheim auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, sagte Wolfgang Kreis, Bezirksvorsitzender der IG BAU Nordbaden.
Mit der Anerkennung als Berufskrankheit haben Betroffene über die Berufsgenossenschaft nun Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. Wer welche Leistungen erhält, hänge vom Einzelfall ab. Die Leitungen umfassten eine medizinische Versorgung bis zu Geldleistungen. „Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, sagte Wolfgang Kreis.
Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, beispielsweise auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Auch auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, erklärte Kreis.
Allein in der Landwirtschaft sind in Mannheim nach Angaben der IG BAU Nordbaden rund 140 Menschen beschäftigt. (dls)