Mannheim. Künstlerin Nessi Nezilla hat Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht am Dienstag eine Skulptur namens „Paperbomb“ überreicht. Diese wenige Zentimeter große Figur ist nach Angaben der Reiss-Engelhorn-Museen (REM) allerdings nur ein Vorbote: 2024 soll eine etwa zwei Meter große Skulptur seine Heimat im Zeughausgarten finden.
Insgesamt vier monumentale Skulpturen werden als Mahnmal für den Frieden und Zeichen der Freundschaft in Frankreich und Deutschland aufgestellt. Die ausgewählten französischen Orte Tulle, Hartmannswillerkopf und Oradour-sur-Glane waren während des Ersten Weltkriegs Schauplatz von unbarmherzigen Schlachten und während des Zweiten Weltkriegs von brutalen Kriegsverbrechen. „Paperbomb“ will laut der Künstlerin ein Zeichen der Versöhnung setzen. Die Kosten für das Projekt trägt der Mannheimer Salon Diplomatique durch extra hierfür eingeworbene Spenden.
Der Zeughausgarten sei ein geschichtsträchtiger Ort, denn hier wurden in der Kurfürstenzeit die Kugeln gegen die französischen Angreifer gelagert. „Das Waffenlager wird nun zum Friedensgarten“, sagte REM-Generaldirektor Wilfried Rosendahl.
Stell dir vor, alle Bomben wären aus Papier – von dieser Idee habe sich Nessi Nezilla bei ihrer Arbeit „Paperbomb“ leiten lassen. Die deutsch-italienische Künstlerin habe das bekannte Friedenssymbol der Origami-Kraniche in unsere heutige Zeit übertragen, um zu zeigen, wie fragil der Frieden ist, habe sie Atombomben aus Origami geschaffen. Die Skulpturen wirken zerbrechlich wie aus Papier, sind jedoch aus Aluminium gegossen.
Interessierte können die Arbeit „Paperbomb“ bereits für kurze Zeit am Wochenende rund um den französischen Nationalfeiertag im Zeughausgarten bewundern. Eine Skulptur ist am 13. und 14. Juli 2024 zu Gast, bevor sie sich auf den Weg zu ihrem Bestimmungsort am Hartmannswillerkopf macht. Die extra für Mannheim geschaffene Version werde zum Europatag am 9. Mai 2025 in der Quadratestadt in Empfang genommen und dauerhaft im Zeughausgarten montiert.
Mit dem Erhalt der Miniatur-Skulptur ist Christian Specht in prominenter Gesellschaft. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron habe vor Kurzem eine Skulptur von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Staatsgeschenk erhalten. (dls)