Mannheim – Im Prozess um eine Messerattacke auf einen AfD-Politiker im Kommunalwahlkampf 2024 steuert das Landgericht Mannheim auf ein Urteil zu. Ob die Kammer dies schon in der heutigen Verhandlung (ab 9.00 Uhr) oder erst am folgenden Verhandlungstag Anfang Februar verkündet, war einer Gerichtssprecherin zufolge noch nicht absehbar.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 25-Jährige psychisch krank und schuldunfähig ist. Er soll dauerhaft in eine Psychiatrie untergebracht werden. Der Beschuldigte hatte zum Prozessauftakt vor zweieinhalb Wochen laut der Sprecherin keine Aussage gemacht. Die Öffentlichkeit ist in dem sogenannten Sicherungsverfahren mit Ausnahme für die Entscheidung ausgeschlossen.
Dem Mann wird vorgeworfen, den Kommunalpolitiker Anfang Juni in der Nähe des Marktplatzes Mannheim-Rheinau mit einem Cuttermesser angegriffen und an Ohr und Bauch verletzt zu haben. Am Tattag hatte er den Vorwürfen zufolge am späten Abend erst mehrere Wahlplakate entfernt. Der AfD-Mann habe ihn angesprochen und aufgefordert, die Plakate auf den Boden zu legen.
Daraufhin stach der 25-Jährige den Vorwürfen zufolge unvermittelt zu. Das Opfer habe eine Schnittwunde an Ohr und Bauch erlitten. Lebensgefahr bestand nicht.
Die Polizei nahm den Angreifer nach kurzer Flucht fest. Ein politisches Motiv sieht die Staatsanwaltschaft nicht. Früheren Angaben zufolge hatte der Beschuldigte vermutlich nicht mal erkannt, dass sein Opfer AfD-Politiker war.