Hintergrund sind laut Graßhof die hohe Zahl an Asylanträgen, die derzeit noch beim Bundesamt für Migration liegen und nun abgearbeitet werden. So habe es vor rund zwei Jahren eine deutliche Zunahme an Asylanträgen gegeben. Aktuell liegen demnach noch mehr als 195.000 offene Anträge beim Bundesamt für Migration.
Bereits im vergangenen Jahr stiegen die Asylverfahren demnach um 40,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an – auf 17.253. Dabei kam rund die Hälfte der Anträge von Menschen aus der Türkei, Syrien und Afghanistan. Im Vorjahr seien es noch 12.288 Asylverfahren gewesen.
Die Verfahrenslänge sei allerdings aufgrund von zusätzlichen Richterstellen im Schnitt deutlich verkürzt worden – auf 7,9 Monate, der beste Wert bundesweit nach Rheinland-Pfalz. Im Vorjahr waren es im Südwesten noch 11 Monate gewesen. Ein Asylklageverfahren dauerte früheren Angaben nach im Jahr 2020 im Schnitt noch 28,2 Monate.
So wurden im Verlauf des Jahres 2024 insgesamt 21 neue Richterstellen sowie elf weitere Stellen zur Unterstützung in dem Bereich geschaffen. Dabei seien auch sechs spezialisierte Asylkammern in Karlsruhe, Stuttgart, Sigmaringen und Freiburg geschaffen worden.(dpa)