Mannheim/Heidelberg. Der Global Innovation Index (GII), veröffentlicht von der Weltorganisation für geistiges Eigentum, bewertet jährlich die Innovationskraft von rund 130 Volkswirtschaften weltweit. Das Cluster Mannheim-Heidelberg schaffte es in diesem Jahr unter die Top 100 der Wissenschafts- und Technologiecluster – als eines von nur insgesamt sieben deutschen Clustern, teilte die Stadt Mannheim mit.
Spitzenforschung, Innovationen und lebendige Start-up-Szene
„Das Cluster Mannheim-Heidelberg vereint Spitzenforschung, innovative Unternehmen und eine lebendige Start-up-Szene. Diese enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie ermöglicht es uns, Ideen zu verwirklichen und nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln“, sagte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht. Die Anerkennung als eines der Top 100 Wissenschafts- und Technologiecluster weltweit motiviere die Städte, weiterhin ein führender Innovationsmotor in Deutschland zu sein.
Mannheim-Heidelberg liegt im Jahr 2024 auf Platz 28 der Wissenschafts- und Technologieclustern nach Intensität. Das zeige, dass die Region, relativ zu ihrer Bevölkerung, eine sehr aktive und produktive Innovationslandschaft besitzt. Innerhalb Deutschlands ist es nach Stadtangaben sogar das viertintensivste Wissenschafts- und Technologiecluster: Zwischen 2019 und 2023 seien 3 929 Patentanmeldungen eingereicht worden. Die größten Anteile bezogen sich auf Grundstoffe in der Chemie (12 Prozent) und organische Feinchemie (10 Prozent). Fast die Hälfte der Patentanmeldungen des Clusters werde in Zusammenarbeit mit anderen Erfindern eingereicht, wobei die wichtigsten Kooperationsstandorte Frankfurt, Karlsruhe und Stuttgart sind.
Zwischen 2018 und 2022 wurden 13 411 Zeitschriftenpublikationen veröffentlicht. 21 Prozent der Zeitschriftenveröffentlichungen entfielen auf den Bereich der klinischen Medizin und zehn Prozent auf den Bereich Biochemie und Biotech. 82 Prozent davon entstehen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wobei die drei wichtigsten Standorte für Kollaborationen Köln, München und Berlin sind.
„Dass der Cluster Mannheim-Heidelberg es als einer von nur sieben deutschen geschafft hat, unter die Top 100 Wissenschafts- und Technologiestandorte weltweit zu kommen, wird nicht zuletzt auch durch die Rahmenbedingungen ermöglicht, die wir mit unserer städtischen Wirtschafts- und Strukturförderung schaffen“, betonte der Mannheimer Wirtschaftsbürgermeister Thorsten Riehle. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Wirtschaftsförderung liege darauf, gezielt Cluster zu entwickeln, um dadurch beste Bedingungen für Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Talente zu schaffen – damit der Standort auch in Zukunft weiter wächst. „In unserer wirtschaftspolitischen Strategie steht die Förderung von Kompetenz- und Zukunftsfeldern in Mannheim und der Metropolregion im Fokus, denen ein weiteres Wachstum prognostiziert wird“, erläuterte Riehle.
Über den „Global Innovation Index“
Seit 2016 identifiziert der GII lokale Konzentrationen von weltweit führender Wissenschafts- und Technologieaktivität. Die Cluster werden durch die Analyse von Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen ermittelt und spiegeln die geografischen Gebiete mit der höchsten Dichte an Erfindern und Forschern wider. Der GII mit seinen rund 80 Indikatoren – darunter politische Rahmenbedingungen, Bildung, Infrastruktur und Wissensschaffung – ist ein umfassendes Instrument zur Bewertung und zum Vergleich von Innovationsleistungen weltweit.
(dls)