Ludwigshafen/Mannheim. Er soll einem Straftäter vor gut zwei Wochen bei der Flucht in Ludwigshafen geholfen haben: Deswegen sitzt ein 21-Jähriger seit Samstag in Untersuchungshaft, wie die Polizei in Ludwigshafen und die Staatsanwaltschaft Frankenthal mitteilten. Der Mann ist dringend tatverdächtig, dem Gefangenen bei seiner Befreiung geholfen zu haben.
Der junge Mann wurde laut Polizeisprecher am Freitag in dem Hotel in Weinheim nahe Heidelberg festgenommen, in dem die Ermittler auch den geflüchteten Straftäter stellten. Der 25-Jährige hatte am 14. Dezember einen Arztbesuch im Klinikum Ludwigshafen zur Flucht genutzt. Zuvor saß er in Mannheim im Gefängnis ein, weil er unter anderem wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Auf den mutmaßlichen Fluchthelfer kamen die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft nach umfangreichreichen Ermittlungen. Genauere Angaben wollte die Polizei dazu aber nicht machen. Der 21-Jährige sei am Samstagmorgen dem Haftrichter am Amtsgericht Frankenthal vorgeführt worden, der einen Haftbefehl erließ. Als Haftgründe wurden Flucht- und Verdunklungsgefahr angegeben.
Bei dem geflüchteten Häftling war nach Behandlung beim Kieferorthopäden die Fesselung in der geöffneten Tür des Transporters gelöst worden, damit der Gefangene einsteigen konnte. In diesem Moment habe sich der Mann losgerissen, während sich zeitgleich von hinten der Komplize auf einem Motorroller genähert und mit einer Waffe einen Schuss in die Luft abgegeben habe.
Von einem weiteren geflohenen Häftling fehlt allerdings nach wie vor jede Spur. Der Straftäter aus der JVA Bruchsal war bereits Ende Oktober bei einem bewachten Ausflug an einen Baggersee in Germersheim (Rheinland-Pfalz) entkommen.