Mannheim/Ludwigshafen. Die Städte Mannheim und Ludwigshafen sowie die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) haben am Freitag über den aktuellen Stand zur Hochstraße Süd und zu neu entdeckten Brückenschäden an der Stadtbahnrampe Schlossgarten informiert.
Erhebliche Schäden an Bauwerk entdeckt
Bei dem auf Mannheimer Gemarkung stehenden Brückenbauwerk „Stadtbahnrampe Schlossgarten“ wurden bei routinemäßigen Bauwerksuntersuchungen erhebliche Schäden in Form von Rissen gefunden, hieß es in einer Mitteilung. Art und Umfang der Risse deuteten auf eine sogenannte Spannungsrisskorrosion hin. Bei dieser bundesweit an zahlreichen Brücken auftretenden Schadensart handele es sich um Drahtbrüche im eingebauten Spannstahl. Die Längsrisse wurden auf der Unterseite der Brückenplatte, im Verlauf der Spannglieder festgestellt. Das Bauwerk, das ausschließlich dem Stadtbahnverkehr dient, ist derzeit nicht in Betrieb, da die Konrad-Adenauer-Brücke wegen Bauarbeiten an der Hochstraße Süd derzeit für Stadtbahnen nicht nutzbar ist. Es sollte am 21. Juli jedoch wieder in Betrieb genommen werden – die Wiederinbetriebnahme des Stadtbahnverkehrs über die Konrad-Adenauer-Brücke müsse angesichts der neu entdeckten Schäden derzeit zurückgestellt werden. Betroffen sind die Stadtbahnlinien 4,7,8 und 9.
Weitere Untersuchungen zum Schadensbild seien nötig – hierfür wurde bereits ein spezialisiertes Ingenieurbüro beauftragt. Die bevorstehende Begutachtung, Auswertung und Prüfung von Varianten werde voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Die Stadtbahnrampe im Schlossgarten über die Südtangente, B 36 und den Schlosspark wurde 1958 gebaut. Es handelt es sich um eine über acht Felder durchlaufende, im Bogen gebaute Brücke. Die Gesamtlänge liegt bei etwa 143 Meter.
Auswirkungen von Baustellen auf den Stadtbahnverkehr – RNV will Konzept für Umleitungen erstellen
Die neuen Entwicklungen stellen auch die RNV vor große Herausforderungen. Derzeit arbeiteten viele Menschen daran, das Betriebskonzept für die verschiedenen baustellenbedingten Umleitungsphasen im Sommer anzupassen und trotz der Kurzfristigkeit eine bestmögliche Information der Fahrgäste sicherzustellen, teilten die Städte sowie die RNV mit.
Neben der Sperrung der Zufahrt zur Konrad-Adenauer-Brücke haben die verschiedenen Phasen der Baumaßnahme am Mannheimer Paradeplatz sowie die Arbeiten in der Frankenthaler und Mundenheimer Straße in Ludwigshafen Auswirkungen auf den Stadtbahnverkehr.
Im Internet werden aktuelle Liniennetzpläne sowie Detailinformationen zu den Umleitungen veröffentlicht. Zudem informiere die RNV Fahrgäste über die App „Start.Info“, über Aushänge an den Haltestellen sowie mit Infopersonal an zentralen Punkten im Verkehrsgebiet über die Situation. Die nächste Umleitungsphase soll am Montag, 22. Juli, beginnen. Ab Montag, 5. August, gelte dann ein neues Umleitungskonzept, über das die RNV schnellstmöglich informieren wird, hieß es in einer Mitteilung.
Haltestelle Berliner Platz weiterhin für ÖPNV gesperrt – die wichtigsten Informationen im Überblick
• Die Linien 6/6A und 4/4A verbinden weiterhin Mannheim und Ludwigshafen über die Kurt-Schumacher-Brücke.
• Die Haltestelle Berliner Platz kann bis auf Weiteres weder von Bussen noch von Bahnen angefahren werden. Die nächsten bedienten Haltestellen sind die Haltestelle Kaiser-Wilhelm-Straße (nicht barrierefrei) sowie für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste die Haltestelle Pfalzbau.
• Die Haltestelle Mannheim Hauptbahnhof wird bis auf Weiteres nur von den Linien 1, 3, 5A sowie mit einzelnen Fahrten der Linie 5 im Spätverkehr und an Sonn- und Feiertagen angefahren.
• Die Linie 7 bleibt in einen Mannheimer und Ludwigshafener Teil getrennt.
Hochstraße Süd: Bau der neuen Brücke kommt zügig voran
Der Bau der neuen Ersatzbrücke an der Hochstraße Süd kommt zügig voran, hieß es weiter. Die Bauarbeiten des ersten Anschlussstücks bei der Konrad-Adenauer-Brücke im Bereich des Faktorhauses seien auf der Zielgeraden und sollen früher als erwartet fertiggestellt werden. Für den Bau des 72 Meter langen Brückenteils hinter dem Faktorhaus wurden in den vergangenen Wochen die ersten Fundamente, Pfahlkopfplatten und Brückenpfeiler errichtet sowie der erste Überbau betoniert.
Die Betonarbeiten am Überbau wurden nachts ausgeführt, um die innerstädtische Verkehrslage nicht zusätzlich zu belasten. Dabei wurden 680 Kubikmeter Beton verarbeitet. Die nicht eingeplante Verlängerung der RNV-Sperrpause über die Konrad-Adenauer-Brücke solle genutzt werden, um die Abläufe auf der Baustelle der Hochstraße Süd zu optimieren und die weiteren Einschränkungen in 2025 auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Wochenlange Sperrung in Mundenheimer Straße ab Ende Juli
Ab dem 29. Juli 2024 sollen die Arbeiten an den Überbauten der neuen Brücke weiter westlich über die Mundenheimer Straße planmäßig starten. Dazu wird die Mundenheimer Straße im Bereich der Durchfahrt zum Berliner Platz vom 29. Juli bis 1. November 2024 für den öffentlichen Nahverkehr und den Kraftverkehr gesperrt. Während der Bauarbeiten über der Mundenheimer Straße werde eine Querung in Nord-Süd-Richtung für Fußgänger und Radfahrer jederzeit möglich sein. Hierzu sollen Tunnelanlagen errichtet werden, die Passanten und Radfahrer vor den Gefahren der Baustelle schützen. Sie können nach wie vor während dieser Bauphase die Berliner Straße uneingeschränkt passieren sowie die Konrad-Adenauer-Brücke befahren oder zu Fuß überqueren. Ebenso bleibe die Auffahrt auf die Brücke für den Kraftverkehr jederzeit befahrbar. (dls)