Mannheim. Für den mutmaßlichen Mord an ihren beiden Söhnen soll eine Mutter nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zu einer Haftstrafe von 14,5 Jahren verurteilt werden. Die Anklagebehörde geht von einer heimtückischen Tat aus. Der Verteidiger der 44-jährigen Deutschen plädierte am Freitag vor dem Landgericht Mannheim auf eine Höchststrafe von zwölf Jahren Haft und die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung – auch wenn sich ein Gutachter zuvor dagegen ausgesprochen hatte. Aus Sicht des Anwalts hatte die Frau erkannt, dass sie falsch gehandelt hatte, und die Polizei alarmiert. Das Gericht wollte am Freitag gegen 14.30 Uhr ein Urteil verkünden.
Die Mutter soll ihre sieben und neun Jahre alten Kinder am Karsamstag in Hockenheim nahe Heidelberg erst mit Medikamenten betäubt und dann erstickt haben. Sie schrieb der Polizei einen Tag später in einer E-Mail, dass sie etwas Schlimmes getan habe.
Laut dem psychiatrischen Gutachter hat die Angeklagte in Folge einer Hirnblutung eine Persönlichkeitsstörung entwickelt, die Steuerungsfähigkeit sei beeinträchtigt. Auf die Einsichtsfähigkeit habe die Störung aber keinen Einfluss. (dpa)