Mehrere Klimaaktivisten haben auf einer Mannheimer Durchgangsstraße am östlichen Eingang der Stadt den Autoverkehr blockiert und Staus ausgelöst. Einige Aktivisten hätten sich auf der Straße festgeklebt, berichtete die Polizei am Montag. Auf einem Spruchband war zu lesen: «Stoppt den fossilen Wahnsinn.» Nach Informationen von Reportern vor Ort war die Stimmung sehr aggressiv. Manche Autofahrer beließen es nicht bei Beschimpfungen, sondern gingen körperlich gegen die Aktivisten vor und zerrten sie von der Straße.
Die Gruppe «Letzte Generation» teilte mit, auch in anderen deutschen Städten habe es Aktionen gegeben. Sie will darauf hinweisen, dass nur noch wenig Zeit bleibt, die Klimakrise abzuwenden. Neben Mannheim soll es auch in Köln, Leipzig und Bremen Blockaden geben, so die Aktivisten. Sie fordern von Olaf Scholz eine Erklärung, dass der Bau von neuer fossiler Infrastruktur umgehend gestoppt wird und, dass es insbesondere keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee geben wird. „Wir haben keine Zeit mehr, weiter nur auf Petitionen zu setzen und demonstrieren zu gehen. Wir alle müssen uns fragen: was ist unsere Verantwortung in den zwei bis drei Jahren, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können?“, so der in Mannheim lebende Schauspieler und Drehbuchautor Raul Semmler, einer der führenden Köpfe der Letzten Generation.
Außerdem kündigten die Aktivisten der Bundesregierung am 3. Juni in einem offenen Brief an, ab 18. Juni wieder friedlichen Widerstand zentral in Berlin zu leisten. Weitaus mehr Menschen als noch im Januar würden dort die Autobahnen zum Ort des friedlichen zivilen Widerstandes machen. (as/wg)