Anwohnern und Nutzern des Mannheimer Marktplatzes stinkt es schon seit Jahren: Qualm aus Grillrestaurants hindert sie, im Sommer die Fenster zu öffnen. Händler auf dem Wochenmarkt sowie Gäste vor den Lokalen fühlen sich von den Schwaden gestört. Ein Vorstoß des Landtags-Petitionsausschusses «Grillrauch in Mannheim», rasch Abhilfe zu schaffen, lief nun ins Leere. Das zuständige Ministerium lehnte den Vorschlag ab, mit Hilfe einer neuen Richtlinie die Genehmigung für Lüftungsanlagen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ausschuss-Chef Boris Weirauch, SPD-Abgeordneter aus Mannheim, verwies am Donnerstag darauf, dass Regierungen in anderen Bundesländen sich nicht weigerten, den Kommunen im Kampf gegen Grillrauch zu helfen.
Ein Sprecher der zuständigen Ministerin Nicole Razavi (CDU) wies darauf hin, dass es sich bei den Anlagen um technische Produkte ohne Regeln handele. Deshalb müssten sie im Einzelfall auf Effizienz und mögliche Gesundheitsschäden für die Mitarbeiter an den Grills unter die Lupe genommen werden.
Die Stadt Mannheim hat laut Weirauch auf Basis der Bauplanung weitere Grillrestaurants in der City verhindert und ist nun dabei, die Besitzer bestehender Restaurants zum Einbau effizienter Filteranlagen zu verpflichten. Dieses Bemühen werde durch die vorgeschriebene Abnahme eines Schornsteinfegers erschwert. Im engen Umkreis des Marktplatzes brutzeln etwa 20 Lokale Spieße auf Grillstationen. Laut Ministeriumssprecher sind von einigen Anträge zur Abnahme ihrer Anlagen bereits eingegangen. Er gehe davon aus, dass sich das Thema im Laufe dieses Jahres erledigen werde.