Mo, 15.04.2024 , 12:21 Uhr

Mannheim: Jüdischer Friedhof mit Hakenkreuz beschmiert - Staatsschutz ermittelt

Mannheim. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei an der äußeren Mauer des jüdischen Friedhofs in Mannheim. Neben dem Nazi-Symbol fand sich ein etwa ein Meter großes Herz, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Außenmauer sei gegen 17.25 Uhr am Sonntag mit roter und orangener Farbe besprüht worden. Insgesamt seien die Schmierereien etwa ein mal ein Meter groß.

Die Mannheimer SPD reagierte entsetzt auf den Vorfall: „Dieser Akt des Hasses und Vandalismus ist zutiefst verabscheuungswürdig“, sagte der Vorsitzende Stefan Fulst-Blei. Die Tat sei zugleich ein Versuch, die jüdische Gemeinde in Mannheim einzuschüchtern, meint der Landtagsabgeordnete. Die stellvertretende Kreisvorsitzende Isabel Cademartori betonte: „Wir werden uns dem Hass entschieden entgegenstellen. Die jüdische Gemeinde in Mannheim weiß um unsere volle Solidarität.“

Auch Mannheims Oberbürgermeister Christan Specht meldete sich am Vormittag zu Wort und verurteilte den Vorfall: „Diese widerliche Schmiererei ist ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt. Wenn sie unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger einschüchtern soll, wird sie ihr Ziel nicht erreichen – denn wir stehen fest an der Seite unserer Jüdischen Gemeinde“, wurde Specht in einer Mitteilung zitiert. Das habe die Stadt gerade am Sonntag bei der Mahnwache nach dem Großangriff des Iran auf den Staat Israel erneut zum Ausdruck gebracht. Specht betonte erneut: „Niemand darf sich von Scharfmachern anstecken lassen, die versuchen, von dem Konflikt zu profitieren. Wir müssen uns darauf besinnen, was unser friedliches Zusammenleben in Mannheim ausmacht und weiter auf die Bereitschaft zum Dialog setzen.“ Hass dürfe in Mannheim keinen Platz haben.

Am frühen Nachmittag meldete sich ebenfalls die Mannheimer CDU-Gemeinderatsfraktion zu Wort und zeigte sich entsetzt über den Vorfall. „In unserer Stadt ist kein Platz für Hass“, teilte der Fraktionsvorsitzende Claudius Kranz mit. „Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Freunde in Mannheim und stellen uns gegen die Einschüchterungsversuche,“ sagte der CDU-Kreisvorsitzende Christian Hötting.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Beamten nehmen Hinweise unter der Rufnummer 0621 174 4444 entgegen.

(dpa/dls)

polizei Staatsschutz

Das könnte Dich auch interessieren

04.12.2024 Baden-Württemberg: Strobl will einheitliche Linie - Polizei soll Nationalität von Straftätern künftig aktiv nennen Wenn die Polizei über Straftaten informiert, wird in einigen Ländern die Nationalität von Verdächtigen immer genannt, in anderen nur selten. Innenminister Thomas Strobl (CDU) will das ändern. Stuttgart. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl will erreichen, dass die Polizei bundesweit einheitlich bei Straftaten von sich aus auch über die Nationalität der Tatverdächtigen informiert. «Bund und Land sollten 29.11.2024 Rheinland-Pfalz: Kein struktureller Rassismus bei Polizei laut Studie – aber „Graubereiche“ Wie tickt die Polizei in Rheinland-Pfalz? Welche Einstellungen und Werte haben Polizisten? Wie ist das Verhältnis zur Gesellschaft? All das sollte eine Studie herausfinden. Nun sind die Ergebnisse da. Von Christian Schultz, dpa Mainz. Keine Hinweise auf strukturellen Rassismus, keine grundlegenden rechtsextremistischen Einstellungen, aber «Graubereiche», auf die geschaut werden soll – so lassen sich grob 22.11.2024 Mannheim: Ökumenische Gedenkfeier am Sonntag für im Dienst getötete Polizisten Mannheim. Bei einer Ökumenischen Gedenkfeier am Sonntag, 24. November (15 Uhr), in der Jesuitenkirche St. Ignatius und Franz Xaver in Mannheim soll den im Dienst getöteten Polizisten in Baden-Württemberg gedacht werden. „Unsere Polizei schützt tagtäglich uns und unsere Sicherheit und Freiheit. Das verdient unser aller Respekt und Anerkennung. – umso mehr, weil unsere Polizistinnen und 31.10.2024 Ruppertsberg: Nach Angriff auf Baby bei Trauung - Sicherheitsstandards für Polizeihunde auf Prüfstand Ein Polizeihund attackiert am Rande einer Trauung ein Baby. Das zwei Monate alte Mädchen wird zum Glück nicht schwer verletzt. Wie dienstfähig ist der belgische Schäferhund noch? Mainz/Ruppertsberg. Nach der Attacke eines Polizeihundes auf ein Baby am Rande einer Trauung im pfälzischen Ruppertsberg (Kreis Bad Dürkheim) kommen die Sicherheitsstandards für den Einsatz der Tiere auf