Mannheim. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei an der äußeren Mauer des jüdischen Friedhofs in Mannheim. Neben dem Nazi-Symbol fand sich ein etwa ein Meter großes Herz, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Außenmauer sei gegen 17.25 Uhr am Sonntag mit roter und orangener Farbe besprüht worden. Insgesamt seien die Schmierereien etwa ein mal ein Meter groß.
Die Mannheimer SPD reagierte entsetzt auf den Vorfall: „Dieser Akt des Hasses und Vandalismus ist zutiefst verabscheuungswürdig“, sagte der Vorsitzende Stefan Fulst-Blei. Die Tat sei zugleich ein Versuch, die jüdische Gemeinde in Mannheim einzuschüchtern, meint der Landtagsabgeordnete. Die stellvertretende Kreisvorsitzende Isabel Cademartori betonte: „Wir werden uns dem Hass entschieden entgegenstellen. Die jüdische Gemeinde in Mannheim weiß um unsere volle Solidarität.“
Auch Mannheims Oberbürgermeister Christan Specht meldete sich am Vormittag zu Wort und verurteilte den Vorfall: „Diese widerliche Schmiererei ist ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt. Wenn sie unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger einschüchtern soll, wird sie ihr Ziel nicht erreichen – denn wir stehen fest an der Seite unserer Jüdischen Gemeinde“, wurde Specht in einer Mitteilung zitiert. Das habe die Stadt gerade am Sonntag bei der Mahnwache nach dem Großangriff des Iran auf den Staat Israel erneut zum Ausdruck gebracht. Specht betonte erneut: „Niemand darf sich von Scharfmachern anstecken lassen, die versuchen, von dem Konflikt zu profitieren. Wir müssen uns darauf besinnen, was unser friedliches Zusammenleben in Mannheim ausmacht und weiter auf die Bereitschaft zum Dialog setzen.“ Hass dürfe in Mannheim keinen Platz haben.
Am frühen Nachmittag meldete sich ebenfalls die Mannheimer CDU-Gemeinderatsfraktion zu Wort und zeigte sich entsetzt über den Vorfall. „In unserer Stadt ist kein Platz für Hass“, teilte der Fraktionsvorsitzende Claudius Kranz mit. „Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Freunde in Mannheim und stellen uns gegen die Einschüchterungsversuche,“ sagte der CDU-Kreisvorsitzende Christian Hötting.
Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Beamten nehmen Hinweise unter der Rufnummer 0621 174 4444 entgegen.
(dpa/dls)