Mannheim. Die IG Metall ruft die Beschäftigten von Daimler Truck und Daimler Buses sowie vom Logistik-Unternehmen Pfennig im Mannheimer Mercedes-Benz Werk am Mittwoch zum Warnstreik auf. Insgesamt werden etwa 3000 Teilnehmer beim Streik auf dem Waldhof erwartet, teilte die Gewerkschaft mit.
Es soll um 10.30 Uhr und um 18.30 Uhr Kundgebungen vor dem Tor 2 in der Oberen Riedstraße geben. Außerdem werden die Beschäftigten der Nachtschicht am 31. Oktober aufgerufen ihre Arbeit morgens früher zu beenden und direkt vom Arbeitsplatz nach Hause zu gehen.
Als Redner werden am Mittwoch unter anderem Betriebsratsvorsitzender Bruno Buschbacher sowie Thomas Hahl, Geschäftsführer der IG Metall Mannheim, erwartet.
Ebenfalls soll es um 11.30 Uhr eine Kundgebung bei ART Antriebs- und Regeltechnik in Hockenheim geben. Das Unternehmen baut unter anderem Schaltschränke.
Scharfe Kritik der Arbeitgeber
Indes kritisierten die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie die angekündigten Warnstreiks in der Region scharf. „Die wirtschaftliche Lage in unserer Industrie ist ausgesprochen schlecht, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagte Arnd Suck, Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald, am Dienstag in Mannheim. Tarifpolitik mit der Brechstange sei fehl am Platz.
Die Arbeitgeber hätten bereits in der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Erhöhung der Tarifentgelte um insgesamt 3,6 Prozent vorsehe. Das Angebot sei für viele Firmen bereits eine „gewaltige Herausforderung“. Es sei nun an der IG Metall, den Schritt auf die Arbeitgeber zuzumachen. Suck forderte die Gewerkschaft auf, auch die Erwartungen der Beschäftigten auf ein realistisches Maß zurückzuführen.
„Die Sieben-Prozent-Forderung wurde im Frühsommer formuliert, als noch die Hoffnung bestand, dass sich die Lage zum Jahresende hin verbessert“, sagte Suck. Leider sei das Gegenteil eingetreten. Hier müsse die IG Metall ihren Mitgliedern endlich reinen Wein einschenken, hieß es weiter.
Arbeitskämpfe seien angesichts der aktuell enorm schwierigen Situation der Firmen verantwortungslos und kein Beitrag dazu, den Standort zu stärken.
Die IG Metall hatte Anfang der Woche Warnstreiks in Mannheim und der Region angekündigt und etwa 23 000 Beschäftigte dazu aufgerufen.
(dls)