Eine Spundwand zur Sanierung des Rheinhochwasserdamms ist nach Meinung der Stadt Mannheim in den bisher vorliegenden Planfeststellungsunterlagen nicht ausreichend betrachtet worden. Eine selbsttragende Spundwand solle eingehend geprüft werden, heißt es. In einem Schreiben bittet sie das Regierungspräsisium Karlsruhe um eine „nähere Betrachtung dieser Sanierungsalternative“. „Ich setze mich nachdrücklich dafür ein, den aktuellsten anerkannten Stand der Dammbau-Technik zu nutzen, um die Hochwassersicherheit für Mannheim nochmals deutlich zu erhöhen und gleichzeitig so viele Bäume und Sträucher wie möglich auf dem Damm zu erhalten“, erklärt Oberbürgermeister Christian Specht. „Daher haben wir die Möglichkeiten einer selbsttragenden Stahl-Spundwand im bisherigen Damm von einem renommierten Gutachter prüfen lassen.“
Der bundesweit anerkannte Dammexperte Dr. Ronald Haselsteiner war in einem Gutachten bereits 2022 zu dem Ergebnis gekommen, dass eine selbsttragende Spundwand den Eingriff in den vorhandenen Baumbestand erheblich minimieren kann. Gleichzeitig kann eine Spundwand mit ihrer extrem hohen Resilienz den Hochwasserschutz gewährleisten. Die entsprechenden technischen Vorgaben für „Hochwasserschutzanlagen an Fließgewässern“ werden derzeit umfassend überarbeitet.
Eine statisch selbsttragende Spundwand im Damm funktioniert als eigenständiges Hochwasserschutzsystem, das auch dann standhält, falls ein außergewöhnlich hohes Hochwasser den herkömmlichen Erddeich überströmen sollte. So verhindert sie das sonst mögliche plötzliche Versagen des kompletten Damms. Beim Einsatz einer Spundwand als Hochwasserschutz ist keine baumfreie Zone zur Verteidigung des Damms nötig. (stadt ma/ wg)