Mannheim/Heidelberg. Der Rückgang der Mietpreise für Einzelhandelsflächen in der Region hält weiter an. Zu diesem Ergebnis kam die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK) nach einer Evaluation der Nettokaltmieten – ohne Nebenkosten und Mehrwertsteuer – in Mannheim und Heidelberg für das Jahr 2023.
Bis heute hätten sich die Preise für Ladenmieten aber noch nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Dies zeige sich vor allem in den zentralen, hochpreisigen Lagen. „Aktuell machen die Inflation und das schwache Konsumklima den Mietern sowie Vermietern von Gewerbeobjekten zu schaffen“, erklärt Mario Klein, IHK-Geschäftsbereichsleiter Verkehr, Handel und Stadtentwicklung.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Mieten für Ladenflächen im vergangenen Jahr teilweise um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Es werde erkennbar schwerer, 1a-Lagen im Einzelhandel zu hohen Preisen zu vermieten, teilte Klein weiter mit.
Vor allem an die Inflationsrate gekoppelte Mietverträge bereiteten Mietern Probleme: Steigt die Inflation, steigt auch die Miete. Wenn die Umsätze nicht in gleichem Maße zulegten, werde das Geschäft schnell unrentabel. „Nötig ist dann ein vertrauensvoller und offener Dialog zwischen Mieter und Vermieter, um Leerstände zu vermeiden“ wird Klein weiter zitiert.
Im Jahr 2023 betrug in Mannheim die Ladenmiete für kleinere Geschäfte von etwa 60 Quadratmeter in 1a-Lage 142 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent gegenüber der Vorjahresmiete von 149 Euro. Bei größeren Geschäften mit etwa 150 Quadratmetern sank die Miete 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 110 Euro auf 103 Euro, das sind sechs Prozent.
Ähnlich sei auch die Lage in Heidelberg: Dort sank die Miete für Einzelhändler mit kleiner Verkaufsfläche in 1a-Lagen um acht Prozent auf 110 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2022 betrug die Miete 120 Euro. Größere Händler zahlten im Jahr 2023 rund 75 Euro, das ist ein Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresmietpreis von 78 Euro.
Für Geschäfte in Nebenstraßen – sogenannte 1b-Lagen – sank die Spitzenmiete in Mannheim und Heidelberg um sechs Prozent. In Mannheim lag die Spitzenmiete 2022 bei 35 Euro pro Quadratmeter, 2023 bei 33 Euro. In Heidelberg verzeichnete die IHK einen Rückgang von 38 Euro auf 36 Euro.
Die IHK Rhein-Neckar wertet jährlich Angaben über gewerbliche Mietpreise in Heidelberg und Mannheim aus. Sie nutzt dafür Daten des deutschen Immobilienverbandes IVD und des Regionalen Immobilienwirtschaftlichen Informationssystems (RIWIS) der Bulwiengesa AG. (dls)