Der Vorsitzende des Uniklinik-Verbands in Deutschland, Jens Scholz, wirbt für eine Fusion der Krankenhäuser in Heidelberg und Mannheim. „Einer allein ist nun mal nicht so leistungsfähig wie mehrere zusammen“, sagte der Vorstandschef des Uniklinikums Schleswig-Holstein in einem Interview mit dem „Mannheimer Morgen“. Man könne nicht für zwei Standorte die weltbesten
Geräte kaufen. Wenn die Kliniken sich aber bündeln würden, dann gehe das schon, sagte Scholz. Von einem Verbund der beiden Kliniken wie von der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) anvisiert, halte er nicht viel, sagte Scholz. „Wenn man die Strukturen so lässt, wie sie sind, und ein bisschen auf Kooperation und nette Gespräche setzt, dann ändert das leider nichts.“ Dass beide Vorstände und beide Dekane die Fusion zu einer Fakultät und einem Klinikum wollten, sei eine „Steilvorlage für die Politik“, sagte Scholz. Er glaube, dass keine sachlichen, sondern finanzielle Gründe derzeit gegen die Fusion sprächen. „Das Problem ist, dass Heidelberg komplett vom Land bezahlt wird, während Mannheim teilweise Mittel der Stadt erhält“, sagte Scholz. „Da bräuchte man die kraftvolle Entscheidung des Landes zu sagen: Dann wird Mannheim zu 100 Prozent Universitätsstandort und wird genauso gefördert wie die anderen.“ (mho/dpa)