MANNHEIM. Nach dem WM-Triumph der deutschen Handball-Junioren steht Nationalspieler Patrick Groetzki einer dramatischen Verjüngung der Nationalmannschaft mit Blick auf die Heim-EM im Januar 2024 skeptisch gegenüber. „Ich kann die Forderung nach jungen Spielern grundsätzlich nachvollziehen. Und trotzdem muss man die Sache doch objektiv betrachten“, sagte der 34 Jahre alte Rechtsaußen des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen dem „Mannheimer Morgen“. Seiner Meinung nach könne man keinen Spieler für eine EM berufen, „der noch nicht über eine komplette Saison eine wirklich wichtige Rolle in seinem Verein eingenommen und dort verlässlich überzeugende Leistungen gezeigt hat. So etwas wäre ganz falsch.“ Die deutschen Junioren-Weltmeister seien zwar „außergewöhnlich gut“ und es seien „wirklich viele Spieler dabei, die die Nationalmannschaft auf lange Sicht prägen können.“ Aber ein gutes Bundesliga-Niveau sei völlig unabhängig vom Alter nicht gleichbedeutend mit der Nationalmannschaft oder den Anforderungen bei einer EM. „Bei einem Turnier müssen nach meinem Verständnis die aktuell Besten spielen. Daran führt kein Weg vorbei. Wenn einige der Junioren-Weltmeister das schon im Januar sind, dann muss man sie auf jeden Fall nominieren. Das ist doch vollkommen klar“, sagte Groetzki. „Aber man kann doch nicht einfach jemanden mitnehmen, nur damit er mal bei einer EM reinschnuppert oder weil gerade die Rufe danach lauter werden. Das halte ich für den falschen Weg.“ (lsw/mj)