Inflation und Coronakrise wirken sich nach Auffassung von Geschäftsführer Matthias Binder vom Eishockey-Topclub Adler Mannheim negativ auf den Zuschauerzuspruch in den großen Hallensportarten aus. Wegen der allgemeinen Preissteigerung sei die Kaufkraft bei manchen Menschen gerade «einfach nicht mehr so vorhanden», sagte Binder der Deutschen Presse-Agentur.
Während die Adler in der Deutschen Eishockey Liga in der Zeit vor der Pandemie im Schnitt deutlich mehr als 11 000 Zuschauer in der SAP-Arena begrüßten, sind es aktuell nur noch rund 9300. Auch bei anderen Erstliga-Clubs in Baden-Württemberg kommen weniger Fans in die Hallen als vor der Corona-Zeit. Das gilt neben den Bundesliga-Basketballern von ratiopharm Ulm, deren Halle über Jahre hinweg mit 6200 Zuschauern ausverkauft war, zum Beispiel auch für den zweimaligen deutschen Handball-Meister Rhein-Neckar Löwen. Bei beiden sind es derzeit mehr als 20 Prozent weniger Fans.
Die Zurückhaltung treffe allerdings nicht auf alle Eishockey-Fans zu, sagte Adler-Manager Binder. «Die Gesellschaft driftet auseinander. Unsere VIP-Karten sind schnell weg, günstigere Tickets aber nicht», sagte der Manager des achtmaligen deutschen Meisters. Zudem gebe es «immer noch Leute, die wegen Corona nicht zu Großveranstaltungen gehen». Sie blieben aus Sorge um ihre Gesundheit zu Hause.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen. So begrüßten die Volleyballerinnen vom deutschen Meister und Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart beim Supercup Anfang November gegen den SC Potsdam 6145 Zuschauer in der Stuttgarter Porsche-Arena. Das war ein Rekord für die Frauen-Bundesliga.