Mannheim. Im Prozess gegen zwei Polizisten wegen eines tödlichen Einsatzes im Mai 2022 werden am Mittwoch (9.00 Uhr) vor dem Mannheimer Landgericht zentrale Gutachten vorgestellt. Dabei geht es um die Frage, ob die Polizisten den Tod eines psychisch kranken 47-Jährigen verschuldet haben, wie es die Staatsanwaltschaft sieht. Die Verteidigung verweist hingegen auf ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten, nach dem der Mann durch einen Herzstillstand nach einem Kreislaufversagen starb.
Das Opfer war bei einem gewaltsamen Einsatz der beiden Beamten am Mannheimer Marktplatz zusammengebrochen und im Krankenhaus gestorben. Er litt an einer paranoiden Schizophrenie, hatte immer wieder Wahnvorstellungen und halluzinierte. Der ältere der Polizisten ist derzeit vom Dienst suspendiert und muss sich unter anderem wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge verantworten. Der jüngere Polizist ist wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung angeklagt.
Das Verfahren erinnert an den Fall von George Floyd, der im Mai 2020 in den USA von einem Polizisten so lange auf den Boden gedrückt wurde, bis er keine Luft mehr bekam und starb. (dpa/lsw)