Unter dem Motto „Gestalte dein Mannheim“ lud die Stadt am Samstag zum Neujahrsempfang im Congress Center Rosengarten. Wie immer wartete ein vielfältiges Programm auf die Besucherinnen und Besucher, in den Ausstellungsbereichen auf mehreren Ebenen und Bühnen präsentierten sich rund 250 Vereine, Verbände, Organisationen, Hochschulen und städtische Einrichtungen mit etwa 1200 Mitwirkenden. Der Andrang war groß – nach Angaben der Stadt kamen rund 8000 Menschen.
Der vielbeachtete Kern der Veranstaltung war wie in der Vergangenheit die Rede des Oberbürgermeisters – für Christian Specht war er das erste Mal, dass er am Dreikönigstag im (vollbesetzten) Mozartsaal ans Mikrofon trat. „In Mannheim wird 2024 – davon bin ich überzeugt – das Jahr des ehrenamtlichen Engagements“, sagte der Verwaltungschef, der eine lange und ausführliche, aber nah an den Bürgern und ihrer Realität „gebaute“ Rede hielt. Schwerpunkte setzte Specht gleich mehrere: Neben den Ehrenamtlichen („Der wahre Schatz unserer Stadt!“) u.a. die Polizei, deren Einsatz am 23.Dezember auf der Schönau noch immer Gesprächsthema ist („Wir können und sollten auf die Unabhängigkeit und Legitimität dieser rechtsstaatlichen Verfahren vertrauen“), die Arbeit der Verwaltung („Mein Ziel ist es, dass wir einen klaren Fokus auf die Qualität unserer Leistungen und die Zufriedenheit unserer Nutzerinnen und Nutzer richten und damit das Vertrauen in den öffentlichen Dienst steigern)“, die Kommunalwahlen am 9. Juni, Energie und Heizen und das – möglicherweise zu überarbeitende – Leitbild Mannheim 2030, das im Zeichen der veränderten nationalen und internationalen Rahmenbedingungen, sprich Kriege und Krisen, unter Druck geraten ist.
Allerdings, so Specht, muss auch jede Bürgerin und jeder Bürger sich selbst in die Pflicht nehmen. „Mir ist wichtig, dass wir wieder klar formulieren, welche Erwartungen Bürgerschaft, Ehrenamt und Unternehmen an die Verwaltung haben können beziehungsweise, welche Leistungen die Verwaltung in welcher Qualität und Quantität erbringen soll. Das heißt aber ausdrücklich nicht, dass der Einzelne die Verantwortung für das Gemeinwesen auf die Verwaltung delegieren kann. Wir alle sind gefordert, Verantwortung für ein respektvolles Miteinander, für Sauberkeit im öffentlichen Raum und die Einhaltung von Regeln selbst zu übernehmen.“
Beim Festakt wurden auch die anstehenden Veranstaltungshighlights vorgestellt. So gab es anlässlich der im Januar stattfindenden Handball Europameisterschaft der Männer ein kurzes Gespräch mit dem ehemaligen Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer. Zudem verwies ein musikalischer Beitrag von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim auf die im November beginnende Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit“ in der Kunsthalle. Anstelle des früher üblichen Festvortrags einer Gastrednerin oder eines Gastredners wurden zwei Talkrunden veranstaltet: Unter dem Titel „Ehre dem Ehrenamt!?“ diskutierten Dominik Mondl vom TV 1880 Käfertal e.V., Ines Reichel von der Freiwilligen Feuerwehr und Esther Noack, Vorlesepatin des Projekts „Mannheim liest vor“, über die Zukunft des Ehrenamts.
Die Oberbürgermeister der Nachbarstädte Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim, Prof. Dr. Eckart Würzner, Jutta Steinruck und Christian Specht, sowie Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar, sprachen anschließend über die Zukunft der Metropolregion Rhein-Neckar. (stadt Mannheim/wg)