Mannheim. Der Mannheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag am 16. Juni mit 23 zu 20 Stimmen abgelehnt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, die Werbegemeinschaft Mannheim City und der Handelsverband Nordbaden kritisieren diese Entscheidung, teilte die IHK mit.
Für die City-Wirtschaft sei das Votum genauso enttäuschend wie für die Kundschaft aus dem Umland, die im vergangenen Jahr die Erlebnis-Wochenenden kennen und schätzen gelernt haben, hieß es in einer Mitteilung. „Der Imageschaden ist groß. Wir werden unsere Planungen für das ursprünglich angedachte Erlebnis-Wochenende im Juni zu unserem großen Bedauern einstellen und viele Absagen erteilen müssen“, sagte Lutz Pauels von der Werbegemeinschaft Mannheim City. Die Enttäuschung bei Künstlern, Händlern, Gastronomen und Musikern werde groß sein. Es bestehe auch die Gefahr, dass der französische Markt in diesem Jahr nicht stattfinden kann, wurde Pauels weiter zitiert.
Die Mehrheit im Gemeinderat habe nach Angaben von Hendrik Hoffmann, Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden, mit ihrer Entscheidung mehrere hunderttausend Besucher bei den sehr erfolgreichen Erlebnis-Wochenenden im vergangenen Jahr ignoriert. „Die Ablehnung ist ein schwerer Schlag für den Erlebnis- und Aufenthaltsraum Innenstadt“, sagte Hoffmann.
Manfred Schnabel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, kommentierte, dass das Engagement der Gewerbetreibenden für die Erlebnis-Wochenenden 2023 groß gewesen sei. Mannheim habe dabei seine Stärke als Oberzentrum mit attraktiver Innenstadtwirtschaft ausspielen können. „Auf dieser Grundlage haben wir einen fairen Kompromiss eingebracht, um allen Interessen gerecht zu werden. Leider gab es kein Entgegenkommen von der Mehrheit der Stadträte“, sagte Schnabel. Nun gelte es, andere Wege zu finden, um die Innenstadtwirtschaft zu stärken.
Ein verkaufsoffener Sonntag in Mannheim ist für den 6. Oktober 2024 geplant und soll stattfinden.
(dls)