Mannheim/Frankfurt. Eine Woche vor dem Abschluss der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim hat die Deutsche Bahn die Bauarbeiten abgeschlossen. Neben Gleisen, Weichen, Signalen, Schallschutzwänden und Fahrdraht wurden auch die Oberleitungen und alle Bahnsteige fristgerecht fertiggestellt, teilte die Bahn mit.
„Die relevanten Inbetriebsetzungen und Abnahmen sind weit fortgeschritten, so dass die Riedbahn nach fünfmonatiger Vollsperrung ab Sonntag wie geplant wieder für die Züge des Fern-, Regional- und Güterverkehrs befahrbar ist“, hieß es in einer Mitteilung.
Die Abnahmen und die Wiedereinschaltung der Oberleitung seien ebenso wie die Endvermessung und die Abnahmen des Oberbaus bereits erfolgt. In dieser Woche sollen noch die Abnahmen der Telekommunikations- und elektrotechnischen Anlagen sowie die Inbetriebsetzung der Verkehrsstationen erfolgen. Zudem soll es Belastungs- und Testfahrten geben.
Die Inbetriebsetzung der Stellwerkstechnik im nördlichen Bereich der Riedbahn sei weit fortgeschritten. Unter Hochdruck werde noch an der Inbetriebsetzung der Stellwerkstechnik im südlichen Streckenabschnitt gearbeitet.
Auch im Nahverkehr wieder Betrieb auf der Strecke
Im Fernverkehr sollen zur Wiederinbetriebnahme sämtliche Züge nach Fahrplan über die Riedbahn fahren. Im Nahverkehr sollen auch die nachfragestarken Linien RE70 Frankfurt/M-Mannheim und die S7 Frankfurt/M-Riedstadt Goddelau vollständig fahren. Wie die Deutsche Bahn weiter mitteilte, sollen ab dem 15. Dezember wieder mehr als 95 Prozent der Kunden im Fern- und Regionalverkehr die Züge auf der Riedbahn nutzen können.
Der erste Zug, der in der Nacht zum 15. Dezember planmäßig über die Gleise fahren soll, wird ein Güterzug sein. Für einen stabilen Betrieb und zur Durchführung von eventuell noch erforderlichen kleineren Korrekturen und Restarbeiten soll die Anzahl der Güterzüge auf der Riedbahn bis zum 23. Dezember bis zur vollen Leistung in Schritten hochgefahren werden. Die Versorgung der Unternehmen an der Strecke laufe bereits über die neuen Gleise.
Weiterhin Ersatzbusse im Einsatz
Auf den Regionalbahnlinien RB 62 Worms-Biblis sowie RB 63 Worms-Bensheim verkehren bis einschließlich 23. Dezember die aktuellen Ersatzverkehre weiter, bevor die Regionallinien ihren Betrieb am 24. Dezember wieder aufnehmen.
Um die Inbetriebsetzung der Nebengleise im südlichen Streckenabschnitt vollständig abzuschließen und einen zuverlässigen Fahrplan anzubieten, werden die S8 Biblis-Mannheim und die S9 Groß-Rohrheim-Mannheim ihren Betrieb am 13. Januar 2025 aufnehmen.
Bis dahin werden ergänzend zur verkehrenden RE70 noch die Ersatzbusse der Linie S91 verkehren. Ab dem 13. Januar 2025 fahren alle Züge wieder nach regulärem Fahrplan. Die entsprechenden aktualisierten Fahrpläne sind ab 11. Dezember in den Auskunftsmedien der bahn sowie in der App DB Navigator hinterlegt.
Neuer Ansatz bei Sanierung der Riedbahn
Die Riedbahn ist eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland. Die zu alte, zu störanfällige und zu volle Infrastruktur auf der Strecke hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass Störungen auf der Riedbahn in das gesamte Netz ausstrahlten. Deshalb hat die Deutsche Bahn in einem völlig neuartigen Ansatz die Strecke in den vergangenen fünf Monaten komplett saniert.
Im Rahmen der Generalsanierung sollen bis 2027 insgesamt 1 500 Streckenkilometer im hochbelasteten Netz nach diesem Vorbild erneuert und modernisiert werden. Die Generalsanierung ist elementarer Bestandteil des Gesamtprogramms S3, mit dem die DB in den nächsten drei Jahren neben der Infrastruktur auch den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit des Konzerns sanieren will. (dls)
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