Mannheim. In Rheinau-Süd sollen die vier Straßen Gustav-Nachtigal-Straße, Leutweinstraße, Lüderitzstraße und Sven-Hedin-Weg umbenannt werden. Zwei Wochen lang konnten die Bürger abstimmen, nun hat die Stadt das Endergebnis präsentiert.
Die Stadt registrierte 3406 Beteiligungen, etwa zwei Drittel davon online. Nach der notwendigen Prüfung können nun die Stimmen von insgesamt 3 377 Mannheimern für das Endergebnis berücksichtigt werden. Besonders hoch sei die Beteiligung aus dem Stadtteil Rheinau-Süd mit 27,5 Prozent aller Teilnehmenden gewesen.
„Die Bürgerbeteiligung hat ein klares Meinungsbild mit vier favorisierten Straßennamen ergeben“, erklärte Oberbürgermeister Christian Specht. Nun solle das Ergebnis in die zuständigen Gremien eingebracht und zeitnah umgesetzt werden.
Die jeweils obere Zahl ist das Gesamtergebnis aller Stadtteile, die jeweils untere Zahl die Anzahl davon aus dem Stadtteil Rheinau-Süd. Das sind die vier Namen mit den meisten Stimmen:
Marco Polo
2039
836
Ida Pfeiffer
1894
790
Georg Balthasar Neumayer
1733
726
Isabelle Eberhardt
1627
707
Das stadtweite Ergebnis auf den ersten vier Plätzen deckt sich mit den gewerteten Stimmen nur aus dem Stadtteil Rheinau-Süd, teilte die Stadt mit. Als nächster Schritt werde die öffentliche Beratung im Bezirksbeirates Rheinau am 12.Juni vorbereitet, um zu klären, welcher der favorisierten Vorschläge konkret der Gustav-Nachtigal-Straße, Leutweinstraße, Lüderitzstraße und Sven-Hedin-Weg zugeordnet werden. Auf dieser Basis könne der Gemeinderat am 11.Juli die neuen Straßennamen beschließen.
Hintergrund der Änderung von Straßennamen ist die historische Belastung der Personen, die hinter den alten Namen stehen. Diese gelten als Vertreter der deutschen Kolonialgeschichte oder Anhänger des Nationalsozialismus.
(dls)