Die Mannheimerinnen und Mannheimer entscheiden am Sonntag, wer künftig ihre Stadt als Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin führt. Rund 235 000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs einen Nachfolger für den scheidenden Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) zu bestimmen – oder eine Nachfolgerin. Acht Männer und Frauen haben sich für das vakante Amt beworben.
Wirkliche Chancen werden allerdings nur drei Kandidaten eingeräumt, die auch die Unterstützung größerer Fraktionen im Gemeinderat haben. Grünen-Stadtrat Raymond Fojkar (59), eigentlich Kinder- und Jugendpsychiater, hat die mit 13 Sitzen größte Fraktion im Gemeinderat im Rücken. Thorsten Riehle (53), Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und Geschäftsführer des Mannheimer Veranstaltungsorts Capitol, tritt für die SPD an.
Als gemeinsamer Kandidat von CDU, FDP und Mannheimer Liste (ML) steht Christian Specht (56) auf dem Wahlzettel. Er hat als Finanzbürgermeister sicher die meiste Erfahrung, allerdings ist die CDU durch Affären in Mannheim auch angeschlagen. Für die Linke kandidiert die Krankenschwester Isabell Belser, allerdings dürfte die 47-Jährige kaum Chancen auf das OB-Amt haben. Ebenfalls mit dabei: die Aktionskünstlerin Tanja Krone, Thomas Bischoff (Die PARTEI), Ugur Cakir, der frühere Chef des Mannheimer Klärwerks, und der Sozialpädagoge David Frey.
Sollte kein Kandidat oder keine Kandidatin mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, kommt es am 9. Juli zur Neuwahl. Bei dieser gewinnt der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen.
Mannheim ist mit mehr als 325 000 Einwohnern und einer steigenden Tendenz nach Stuttgart und vor Karlsruhe die zweitgrößte Stadt in Baden-Württemberg. (dpa/lsw)