Im Streit um als zu klischeehaft und stereotyp empfundene Kostüme für geplante Auftritte eines Seniorinnen-Ballets auf der Bundesgartenschau in Mannheim haben sich die Buga und die Tanztruppe AWO-Ballett Rheinau geeinigt. «Ein gutes Gespräch, ein gutes Ergebnis», so lasse sich das Treffen am Montagabend zwischen Vertretern der AWO und der Buga zusammenfassen, teilte eine Buga-Sprecherin mit. An dreien der ursprünglich sechs beanstandeten Kostüme werde es Veränderungen geben.
Hintergrund des Disputes war, dass die Buga-Verantwortlichen kurz vor dem ersten Auftritt der Seniorinnen-Gruppe Bedenken angemeldet hatten wegen angeblicher kultureller Aneignung. Die monierten Kostüme hatten in der Show bestimmte Länder symbolisieren sollen. Die Show stand daraufhin auf der Kippe.
Geplant waren beispielsweise ein Tanz in Kimonos und mit Sonnenschirmen (sinnbildlich für Japan) und Sombreros und Ponchos (für Mexiko) sowie eine Verkleidung als Pharaonen, um Ägypten zu versinnbildlichen. «Aus den Pharaonen werden ägyptische Arbeiter, den Mexikanern reicht der Poncho und die Asiatinnen werden moderner», hieß es weiter. «Uns war wichtig, etwas Konstruktives mitzunehmen», sagte Fabian Burstein, Leiter der Kulturveranstaltungen der Buga 2023.
Außerdem würden die Auftritte auf die Hauptbühne verlegt und im Nachgang durch Diskussionsveranstaltungen begleitet. «Ich freue mich, dass wir ein konstruktives Gespräch mit der Buga 23 führen konnten», sagte Alexander Manz, Geschäftsführender Vorstand des AWO-Kreisverbandes Mannheim. Man sei so dem ehrenamtlichen Einsatz der AWO-Seniorinnen gerecht geworden, ohne die Sensibilität für Vielfalt aus den Augen zu verlieren. (dpa/cag)