Der ehemalige Intendant des Mannheimer Nationaltheaters Michael Hampe ist tot. Wie das Nationaltheater mitteilt, verstarb Hampe am vergangenen Freitag. Noch am vergangenen Wochenende wurde zur Eröffnung der Feierlichkeiten rund um den 50. Geburtstag der Studiobühne im Werkhaus des Nationaltheaters Mannheim ein Grußwort des ehemaligen Intendanten verlesen, der die Spielstätte 1972 wider aller Bedenken des damaligen Oberbürgermeisters Hans Reschke als eine seiner ersten Amtshandlungen auf den Weg gebracht und eröffnet hatte. Hampe, der das Grußwort laut NTM gerne persönlich an das Publikum gerichtet hätte, hatte sein Kommen aus gesundheitlichen Gründen bereits frühzeitig abgesagt. „Michael Hampe hatte die richtige Idee zur richtigen Zeit und öffnete dem Nationaltheater gegen alle internen und externen Widerstände mit dem Studio Werkhaus einen Raum für das künstlerische Experiment, die unmittelbare Begegnung mit dem Publikum und die unbedingte Zeitgenossenschaft“, so der aktuelle Intendant Christian Holtzhauer. Das Studio sei heute aus dem Programm des Nationaltheaters, aber auch aus der Kulturlandschaft Mannheims nicht mehr wegzudenken. Der am 3. Juni 1935 in Heidelberg geborene Schauspiel- und Opernregisseur Michael Hampe wurde für seine Inszenierungen weltweit geschätzt. Er hat an vielen bedeutenden Bühnen inszeniert: unter anderem an der Mailänder Scala, am Londoner Covent Garden, an der Pariser Opéra ebenso wie bei den internationalen Festivals in Salzburg, Edinburgh und Florenz. Von 1972 bis 1975 war er Intendant am Nationaltheater Mannheim, danach von 1975 bis 1995 an der Kölner Oper und bis zum Jahr 2000 Intendant der Dresdner Musikfestspiele. (NTM/mj)