Im kommenden Jahr wird Mannheim ein neues Stadtoberhaupt bekommen: Amtsinhaber Dr. Peter Kurz (SPD) tritt zur Wahl im kommenden Jahr nicht mehr an. In einer Mitteilung an die Beschäftigten der Stadt Mannheim, die am Morgen versandt wurde, führt er mehrere Gründe an, die ihn zu seiner Entscheidung geführt hätten.
Persönlich brauche es „mehr als Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl, um eine erneute Bewerbung zu tragen und glaubwürdig zu machen. Es braucht die notwendige Kraft und Begeisterung, um dieses Amt auf eine so lange Strecke von 8 Jahren ausüben zu können“. Inhaltlich gebe es aber auch andere Gründe, die sich aus den Anforderungen dieser Zeit ergäben: „In einer fundamentalen Krise braucht es auch neue Ansätze und neuen Schwung. Und der verbindet sich für uns oft mit neuen Gesichtern. Einem Neubeginn begegnen wir immer mit einem gewissen Wohlwollen. Das macht manches leichter und lässt manches gelingen, was unter anderen Umständen sehr zäh werden würde“, so Peter Kurz. „Vor allem aber wäre mein eigenes notwendiges Handeln in diesen nächsten Monaten größter Herausforderungen als Kandidat deutlich erschwert. Appelle zu Gemeinsamkeit und zum Zusammenstehen würden realistischer Weise verhallen. Entscheidungen würden nur wahltaktisch interpretiert und meine Kraft wäre zu einem erheblichen Teil gebunden. Dass würde der Stadt nicht guttun, denn wichtige Entscheidungen werden gerade in den immer noch neun Monaten meiner Amtszeit erfolgen müssen.“ Den wichtigen Aufgaben der Krisenbekämpfung wolle er sich mit ganzem Einsatz widmen.“
Die Gemeinderatsfraktion der SPD bedankte sich am Morgen bereits für die geleistete Arbeit des scheidenden Oberbürgermeisters: „Peter Kurz hat unsere Stadt in den letzten 16 Jahren souverän und verlässlich, zuletzt auch durch schwere Krisen geführt“, so der Fraktionsvorsitzende Thorsten Riehle. „Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, in der wir mit ihm an der Verwaltungsspitze gemeinsam Mannheim gestaltet haben! Er ist ein Kommunalpolitiker, der die richtigen Akzente gesetzt hat – zunächst als Bezirksbeirat, dann als Gemeinderat, Fraktionsvorsitzender, Bürgermeister und jetzt als Oberbürgermeister. Wir wollen in den nächsten Wochen und Monaten noch viele Dinge zusammen auf den Weg bringen, der Haushalt muss beraten werden und es gilt weiter daran zu arbeiten, dass die Menschen in Mannheim gut durch die Krise kommen.“
Riehle gilt innerhalb der SPD als einer der möglichen Kandidaten für die Partei. Wen die SPD nominieren wird, müssen nun Gremienentscheidungen ergeben, die möglicherweise bis kurz vor Weihnachten bereits getroffen sein sollen. Von anderen Parteien gab es am Morgen noch keine Reaktionen auf die Entscheidung des Oberbürgermeisters und auch noch keine Aussagen zu möglichen Kandidaturen.