Comedian Bülent Ceylan hat davon berichtet, wie er als Jugendlicher schweren Herzens auf sein Erspartes verzichtete, um seinem Vater in einer Krisensituation zu helfen. Der habe zuvor jeden Monat Geld auf ein Sparbuch eingezahlt, um dem Sohn später ein Studium und einen Führerschein zu ermöglichen, erzählte der
45-Jährige am Freitagabend in der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“. Dann habe es in der Baubranche eine Flaute gegeben und sein Vater, ein selbstständiger Betonmischerfahrer, habe das Geld dringend gebraucht. „In dem Moment war ich sauer, war ich auch enttäuscht, muss ich sagen, weil ich hab so viele Ziele gehabt, und ich hab mir vorgestellt, was ich mit diesem Geld mache, aber ich hab ihm natürlich das Geld gegeben“, sagte Ceylan sichtlich bewegt. Drei Jahre später habe ihm sein Vater die 10 000 D-Mark zurückgezahlt.
Ceylan wuchs im Mannheimer Arbeiterviertel Waldhof auf, später wurde er deutschlandweit als Komiker bekannt. Schließlich habe er auch ein Versprechen wahr machen und seinen Eltern eine eigene Wohnung kaufen können, berichtete Ceylan. Sein Vater habe diese Wohnung vor seinem Tod gerade noch im Rohbau gesehen, seine Mutter lebe dort heute sehr glücklich: „Meine Mutter hat immer den Obstkorb voll und muss sich keine Sorgen machen.“ Der volle Obstkorb sei für sie ein Statussymbol, seit sie ihn als Kind bei der Arbeit in deutschen Haushalten gesehen habe. (mho/dpa)