In Mannheim demonstrierten am Montagabend rund 2000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Weder trugen sie Masken noch hielten sie Abstände ein. Mehrere Personen versuchten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Dabei wurden drei Beamtinnen und Beamte leicht verletzt. Insgesamt wurden im Verlauf des Abends sechs Polizisten verletzt.
Schätzungen zufolge nahmen an der nicht angemeldeten und nicht genehmigten Versammlung in der Spitze rund 2000 Menschen teil. Bereits um 18.30 Uhr ließ sie die Polizei am Wasserturm per Durchsage wissen, dass die Stadt die Veranstaltung, zu der in sozialen Medien als „Spaziergang“ aufgerufen worden war, verboten habe. Allen Anwesenden wurde ein für den Abend gültiger Platzverweis ausgesprochen. Trotzdem setzte sich der Pulk in Bewegung. Der Zugang zu den Planken wurde den „Spaziergängern“ verwehrt. Also liefen sie auf unterschiedlichen Routen durch die Quadrate, aufgeteilt in mehrere Gruppen und immer wieder angehalten von der Polizei. Sie skandierten die „branchenüblichen“ Parolen wie „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ oder „Wir sind das Volk“. Kurzzeitig formierte sich auf den Planken auch eine Kundgebung von etwa zehn Gegendemonstranten. Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen verhinderte die Polizei. Der Autoverkehr auf dem Ring sowie der Straßenbahnverkehr stand phasenweise still. Nach zwei Stunden hatten die Sicherheitskräfte, die mit Verstärkung auch aus anderen Präsidien des Landes im Einsatz war, die Lage unter Kontrolle.
Von einer Gruppe, eingekesselt am Eingang der Planken, wurden die Personalien festgestellt. Insgesamt erhalten 121 Personen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eine Anzeige, so die Polizei. Weitere drei Personen müssen aufgrund verschiedener Straftaten wie Widerstand oder Beleidigung mit Strafverfahren rechnen. Die letzten Verkehrssperrungen im Innenstadtbereich wurden um 22:15 Uhr aufgehoben. Mehr dazu in RNF Life am Dienstag. (wg/asc)