Mainz. Der DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) sorgt sich um die geringe Tarifbindung der Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Das treffe nur noch auf 30 Prozent aller Betriebe im Land zu, sagte die Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Susanne Wingertszahn, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Nur noch die Hälfte aller Beschäftigten im Land falle unter den Schutz eines Tarifvertrags.
«Wenn wir die Tarifbindung nicht wieder erhöhen, steuern wir auf massive Probleme zu», mahnte die Gewerkschafterin. «Es fließt weniger Geld in das Sozialsystem, die Kaufkraft der Beschäftigten sinkt und die Zahl der Menschen im Niedriglohnsektor steigt.» Ohne Tarifvertrag verdienten die Menschen in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 700 Euro im Monat weniger und arbeiteten eine Stunde länger.
Der DGB dränge daher auf eine Verbesserung des bestehenden Tariftreuegesetzes in Rheinland-Pfalz. Ziel müsse sei, dass das Land für öffentliche Aufträge nur noch Geld an die Unternehmen vergebe, die auch tarifgebunden seien, forderte Wingertszahn. Da die Optimierung des Tariftreuegesetzes auch im Koalitionsvertrag der Ampelregierung verankert sei, werde die Gewerkschaft nicht müde, das Thema immer wieder auf die Tagesordnung zu setzen. (dpa/lg)