Mainz. Wo der Wald sich lichtet, gedeihen wilde Brombeeren auch in Rheinland–Pfalz besonders gut. «Die Brombeere ist ein Gewinner der klimawandelbedingten Veränderungen», sagt Charlotte Bieger vom Landesbetrieb Landesforsten der Deutschen Presse-Agentur. Besonders gut wachsen Brombeersträucher auf Freiflächen, wo sie viel Licht bekommen. Allein im Landeswald gebe es seit 2018 etwa 40 000 Hektar Wiederbewaldungsflächen. Dabei handle es sich um Freiflächen, die etwa durch den Borkenkäfer oder Trockenheit entstanden seien.
«Brombeeren sind ein Thema, wenn Kalamitäten auftreten, zum Beispiel wenn Fichten absterben», sagt Sabine Yacoub, Landesvorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz. Wenn die Brombeere mehr Licht bekomme, könne sie sich schnell und raumgreifend verbreiten. «Förster sind darüber sicherlich nicht immer erfreut, weil sie Konkurrenz zu jungen Bäumen sind», sagt Yacoub. Wo neue Bäume gepflanzt werden, entfernen die Förster auch Brombeersträucher, erklärt Bieger.
Eine Infektion mit Fuchsbandwürmern, vor der manche Menschen bei Wildbeeren Angst haben, ist laut Robert Koch-Institut (RKI) selten. Fachleute raten dennoch dazu, nach einem Besuch im Wald die Hände zu waschen. Beeren, die nicht am oder nahe am Boden wachsen, gelten indes als unbedenklich essbar. (dpa)