Ludwigshafen. Zwei junge Männer haben am Dienstagabend einen 18-Jährigen an einer Haltestelle in der Valentin-Bauer-Siedlung mit einer Schusswaffe bedroht und gezwungen, in ein Auto einzusteigen. Ein dritter Tatverdächtiger fuhr den Wagen, während der Fahrt soll der 18-Jährige gefesselt, mit der Schusswaffe sowie einer Machete bedroht worden sein, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Das Trio soll dem Mann außerdem unter anderem Bargeld und Kopfhörer abgenommen haben. Ein 16- und ein 17-Jähriger sollen den Mann mit der Waffe bedroht haben und gezwungen haben, in das Auto zu steigen. Der Pkw wurde von einem 18-Jährigen gefahren.
Nachdem das Auto zu einem Feld in Ludwigshafen gefahren war und die Insassen das Fahrzeug verlassen hatten, soll der 16-Jährige auf den 18-Jährigen eingeschlagen und eingetreten haben. Dann ließen sie den Mann gefesselt im Feld zurück, er wurde leicht verletzt. Alle drei Männer konnten bei Ermittlungen identifiziert werden.
Polizisten durchsuchten die Wohnungen der Verdächtigen und stellten unter anderem eine Schreckschusswaffe sowie Kopfhörer sicher. Gegen den 17-jährigen Beschuldigten wurde Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des erpresserischen Menschenraubs erlassen. Wie eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage mitteilte, habe eine sogenannte Verdunkelungsgefahr durch das Vernichten von Beweisen oder der Beeinflussung von Zeugen bestanden. Er wurde anschließend in eine Jugendstrafanstalt gebracht.
Die anderen Tatverdächtigen wurden mangels Haftgrundes wieder auf freien Fuß entlassen, hieß es in einer Mitteilung. (pol/dls)