Die vorübergehende Haft-Entlassung eines verurteilten Mädchen-Mörders aus Ludwigshafen beschäftigt nun auch die Landespolitik. Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin kündigte einen Bericht zu dem Fall im Rechtsausschuss des Landtages an. Ein 19-jähriger Ludwigshafener wurde im August nach knapp zweijähriger Verhandlung wegen der Tötung einer 17-Jährigen und weiteren Vergewaltigungen zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt. Weil Staatsanwaltschaft und Verteidiger Revision beim Bundesgerichtshof einlegten, ist das Urteil des Landgerichts Frankenthal noch nicht rechtskräftig. Das Oberlandesgericht hob nun den Haftbefehl auf, weil er mit dem Anspruch des Angeklagten auf ein beschleunigtes Verfahren nicht vereinbar sei. Die CDU will vom Justizminister unter anderem wissen, ob mangelhafte Personalausstattung des Landgerichts Frankenthal Ursache für den langen Prozess-Verlauf und schließlich die Freilassung gewesen sein könnte. (mho/dpa)