Ludwigshafen. In der Gräfenauschule im pfälzischen Ludwigshafen haben erneut zahlreiche Erstklässler mit Migrationshintergrund das Lernziel nicht erreicht. «Im Augenblick sind es etwa 37 von 147 Kindern, bei denen eine Klassenwiederholung sinnvoll wäre», sagte Rektorin Barbara Mächtle der Deutschen Presse-Agentur. «Die Eltern müssen aber damit einverstanden sein.» Eine erste Schätzung im April war von 44 Kindern ausgegangen.
Der Schulstandort Hemshof in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz wird von vielen als Brennpunkt oder Problemviertel bezeichnet. Die Situation in Ludwigshafen hatte schon im vergangenen Jahr überregional für Aufsehen gesorgt. Damals mussten 39 der 126 Erstklässler das Schuljahr wiederholen.
Oft sprechen die Kinder schlecht Deutsch oder kommen aus bildungsfernen Familien. Und es gibt das Problem, Strukturen des Schulalltages anzunehmen, was nach einem kurzen Kita-Besuch vielen Kindern sehr schwerfällt. Nach RNF-Informationen ist besonders die Anballung von Migranten aus Südosteuropa im Stadtteil Hemshof für diese Entwicklung ursächlich.
Mächtle zufolge ist die Schule weiter im Kontakt mit dem Landesbildungsministerium sowie mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und der Stadtverwaltung. Es geht unter anderem um Sprachförderung. (dpa/dls)